SPELLBOUND CONTEMPORARY BALLET/Rossini Ouvertures, Foto MicroEMega

Spellbound Contemporary Ballet

Internationale Tanzwochen: Der Vorverkauf ist gestartet. Am 28. September gastiert das Ballett erstmals in der Stadthalle Neuss.

„Wenn Spellbound ein Auto wäre, dann wäre es ein Ferrari“. So einfach und so prägnant urteilt das Annenberg Center of Performing Arts in Philadephia über das römische Spellbound Contemporary Ballet, das heute dank seines unverwechselbaren Stils und seiner exzellenten tänzerischen Qualität das höchste Niveau der italienischen Tanzszene repräsentiert.

 Seit seiner Gründung im Jahre 1994 wirkt Mauro Astolfi als künstlerischer Leiter und Choreograph der erfolgreichen Truppe. Sein Geheimrezept: „Das Wort abstraktes Ballett kenne ich nicht. Jedes Ballett hat eine Sprache, die das Publikum auch wahrnehmen kann. Wir wollen mit unserer Arbeit nicht an der Oberfläche bleiben, sondern beim Publikum tiefere Schichten, mithin seine Gefühlswelten, ansprechen. Dabei hat natürlich jeder Zuschauer seine ganz eigenen Emotionen.“

 Was am Samstag, 28. September 2019, in der Stadthalle Neuss, Selikumer Straße 25, einmal mehr Ereignis wird – wenn nämlich das Spellbound Contemporary Ballet erstmals bei den Internationalen Tanzwochen gastiert und mit seinen Rossini Overtures die aktuellen Saison 2019/20 eröffnet: Neun Tänzer und Tänzerinnen werden zu der entwaffnenden Musik ihres weltberühmten Landsmannes ein Lebensgefühl entfesseln, das man im Original nur jenseits der Alpen erfahren kann, das aber mit Gioacchino Rossinis unwiderstehlichen Opernouvertüren auf mitreißende Weise zu reproduzieren ist. Kein Wunder, denn die unsterblichen Orchestervorspiele, die die Zeitgenossen ihres Schöpfers in einen wahren Taumel versetzten, sind so raffiniert komponiert, dass sie das Publikum förmlich überrollen – nicht ohne Grund kennt die Fachwelt den Begriff der „Rossini-Walze“, von deren „perpetuum mobiler“ Wucht sich Mauro Astolfi zu seiner spektakulären Choreographie hat inspirieren lassen.

 Es folgt eine weitere Hommage an die italienische Musik: das brandneue Vivaldi Projekt, das im Auftrag des Grand Théâtre de Luxembourg entstand und erst wenige Tage vor der Neusser Erstaufführung seine Premiere erleben wird. Der Luxemburger Choreograph Jean‑Guillaume Weis hat seiner Arbeit die Vier Jahreszeiten zugrunde gelegt – allerdings in der gewissermaßen modern umspielten Version, die der deutsch-englische Komponist Max Richter (*1966) vor einigen Jahren ersonnen hat: Antonio Vivaldis musikalische Urpflanze erlebt eine raffinierte Metamorphose, in der sich Vergangenheit und Gegenwart kunstvoll überlagern.

 In einer permanenten Metamorphose ist auch die Bewegungssprache des Spellbound Contemporary Ballet begriffen, denn der tänzerische Ausdruck wird durch stetige Innovationen und stilistische oder formale Entdeckungen angereichert, ohne seinen ureigenen Kern aufzugeben. Der Erfolg spricht für sich: Mit ihrem breiten, immer experimentierfreudigen Repertoire hat die Compagnie in den fünfundzwanzig Jahren ihres Bestehens nicht nur das heimische Publikum für sich eingenommen, sondern auch in Europa, den USA und Asien größten Anklang gefunden.

Abonnements können beim Kulturamt Neuss bestellt (kulturamt@stadt.neuss.de) werden.
Tickets zu den Tanzwochen sind über die Karten Hotline unter 02131 526 999 99 oder über das Internet unter www.tanzwochen.de erhältlich (zuzüglich Versandkosten und zwölf Prozent Vorverkaufsgebühr).