Ratgeber Blackout

Die wichtigsten Fragen und Antworten für den Ernstfall.

Was ist ein Blackout?

Ein Blackout bezeichnet eine unkontrollierte Störung im Netzbetrieb. Grundsätzlich ist es also kein Ereignis, das durch eine Energieunterversorgung ausgelöst wird.

Ein anderer Fall ist die kontrollierte Abschaltung der Netzversorgung aufgrund einer Stromunterversorgung (Brownout). Überschreitet die Stromnachfrage das aktuelle Angebot, muss die Nachfrage durch Abschaltungen auf das Nachfrageniveau reduziert werden.

Was passiert bei einer solchen Abschaltung?

Im Falle einer kontrollierten Abschaltung kann ein Teil der Verbraucher*innen regional und zeitlich begrenzt von der Stromversorgung getrennt werden. Dies erfolgt nach einem zeitlichen Vorlauf. Um die Auswirkungen auf die einzelnen Regionen möglichst gering zu halten, erfolgt die Abschaltung für die Dauer der Stromunterversorgung reihum.

Gibt es beim Strom eine Abschaltreihenfolge?

Nein, eine Abschaltreihenfolge existiert nicht. Kommt es zu einer überregionalen Stromunterversorgung, führen die Übertragungsnetzbetreiber als letzte Maßnahme die notwendige Abschaltung durch. Das bedeutet, dass Regionen für eine begrenzte Zeit „reihum“ abgeschaltet werden.

Grundsatz bei der Abwägung über die Abschaltungen ist, dass die Deckung des lebensnotwendigen Bedarfs so umfangreich wie möglich sichergestellt ist. Eine Gebietsabschaltung ist möglichst zu vermeiden.

Wie kann ich mich auf einen Stromausfall vorbereiten?

Um kurzfristige Stromausfälle von bis zu acht Stunden problemlos zu überstehen, sollte jeder Haushalt über die folgende Grundausstattung verfügen:

Beleuchtung
Taschenlampen mit Ersatzbatterien oder Akkus
Kerzen (gut geeignet sind große Stumpen-Kerzen mit einer langen Brenndauer)
Feuerzeuge und/oder Zündhölzer
Ernährung
Genügend Wasser (drei Liter pro Person und Tag)
Ausreichend Nahrungsmittel, die kalt verzehrt werden können
Bei Babys oder Kleinkindern im Haushalt empfiehlt sich die Vorhaltung eines Campingkochers
Wärme
Warme Bekleidung
Warme Decken
Information
Batterie-, kurbel-, oder solarbetriebenes Notfallradio mit DAB+ und UKW-Empfang (inklusive Ersatzbatterien oder Akkus)
Notstrom
Geladene Powerbank zum Laden des Smartphones
Sonstiges
Die persönliche Lebenssituation kann weitere Abhängigkeiten von rund um die Uhr verfügbaren Strom aufweisen:
Versorgung medizinischer Geräte
Haus- oder Nutztiere (Terrariumheizung, Wasserpumpe für das Aquarium, Stallbelüftung und Melkmaschinen)
Anlage zur Gebäudesicherung oder Alarmanlagen

Wo bekomme ich im Falle eines Stromausfalles Hilfe?

Bei einem flächendeckenden Stromausfall der länger als vier Stunden anhält, werden Anlaufstellen für Bürger*innen eingerichtet.

In Neuss werden die Feuerwehrgerätehäuser zu Anlaufstellen bei denen die Bürger*innen Hilfe finden. Die Anlaufstellen sollten nur in dringenden Notfällen aufgesucht werden, um eine Überlastung zu vermeiden.

Zusätzlich kann das Bürgeramt im Neusser Rathaus (Markt 2, Zugang über Eingang 2 in der Rathauspassage) für allgemeine Informationen aufgesucht werden.

Die Feuerwehrgerätehäuser in Neuss befinden sich an folgenden Standorten:

Feuerwehrgerätehaus Standort
Löschzug 10 (Hauptamt) und Löschzug 11 (Stadtmitte) Hammfelddamm 1–5
41460 Neuss
Löschzug 12 (Grimmlinghausen) Quinheimer Straße 92
41468 Neuss
Löschzug 13 (Uedesheim) Mascherscheider Straße 3
41468 Neuss
Löschzug 14 (Norf) Sankt-Andreas-Straße 25
41469 Neuss
Löschzug 15 (Rosellen) Altebrücker Straße 65
41470 Neuss
Löschzug 16 (Hoisten) Villestraße 99
41469 Neuss
Löschzug 17 (Holzheim) Gell’sche Straße 98–100
41472 Neuss
Löschzug 18 (Grefrath) Lüttenglehnerstraße 41c
41472 Neuss
Löschzug 19 (Furth) Osterather Straße 5
41460 Neuss

Ich/mein Angehöriger ist auf ein Heimbeatmungsgerät angewiesen. Wie kann ich mich vorbereiten und wie verhalte ich mich bei einem Stromausfall?

Im Vorfeld

  • Halten Sie für das Beatmungsgerät ausreichend geladene Akkus vor. Dies gilt auch für eventuell notwendige Absauggeräte
  • Halten Sie für den Notfall einen Handbeatmungsbeutel bereit, damit Sie im Notfall bis zum Eintreffen des Notarztes eine manuelle Beatmung durchführen können
  • Bei Personen, die auf eine Sauerstoffgabe angewiesen sind, sollte eine stromunabhängige Sauerstoffquelle (Sauerstoff-Druckgasflasche) vorgehalten werden
  • Heimbeatmungsgeräte sollten zudem der Kreisleitstelle des Rhein-Kreis-Neuss gemeldet werden

Im Falle eines Stromausfalles

Bewahren Sie Ruhe! Rufen Sie den Notruf 112, wenn:

  • Es bei Ihnen bzw. der von Ihnen betreuten Person zu einer akut lebensbedrohlichen Situation kommt.
  • Die Spannung der Akkus der medizinischen Geräte zu Neige zu gehen droht (Wählen Sie den Notruf rechtzeitig, um eine lebensbedrohlichen Situation zu vermeiden)
  • Weisen Sie die Mitarbeiter*innen der Kreisleitstelle darauf hin, dass es sich um einen Notfall bei einem heimbeatmeten Patienten handelt.

Wo erhalte ich weitere Informationen?

Neben einem Informationsflyer der Stadt Neuss mit allen wichtigen Informationen und Anlaufstellen, den Sie hier herunterladen können, finden Sie auf der Website des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe weitere Informationen zum Thema Stromausfall.