Stadtwappen Neuss
Historisch

Alter jüdischer Friedhof

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Vor über 200 Jahren dürfen Juden keine Kirche oder einen Friedhof in Neuss haben.
Dann regieren die Franzosen in Neuss.
Die Franzosen erlauben den Juden, einen Friedhof zu bauen.
Auf einer Karte aus dem Jahr 1829 sieht man den Friedhof zum ersten Mal.
Zu der Zeit ist der Friedhof am Ufer vom Erft-Kanal.
Später ist dort der Hafen vom Erft-Kanal.
In der Nähe stellen die Brüder Lapp damals auch Dach-Ziegel her.
Sonst gibt es nur Wiesen und Felder.

In der Zeit vom Mittelalter ist hier ein Richt-Platz.
Im Mittelalter verurteilt man Menschen zum Tod.
Dann tötet ein Henker sie.
Das passiert auf diesem Platz.
Darum hat man ihn Richt-Platz genannt.

Im Mittelalter ist an diesem Platz auch ein Leprosen-Haus.
Zum Leprosen-Haus gehört auch die Barbara-Kapelle.
Im Mittelalter sterben viele Menschen an schlimmen Krankheiten.
Zum Beispiel die Krankheit Lepra.
Keiner konnte Lepra heilen.
Andere Menschen stecken sich schnell mit Lepra an.
Alle Menschen mit Lepra kommen in ein Leprosen-Haus.
Sie sollen keinen mit Lepra anstecken.

Später baut man Eisenbahn-Schienen und den Hafen in die Nähe.
Darum kommen immer mehr Fabriken an den Platz.
Der Ort ist nicht mehr gut für einen Friedhof.

Im Jahr 1887 kauft die jüdische Kirche eine Fläche am Glehner Weg.
Das Grundstück ist gegenüber vom Hauptfriedhof von Neuss.
Im Jahr 1890 öffnet der neue jüdische Friedhof.
Die Toten vom alten jüdischen Friedhof kommen in neue Gräber.
Ihre Grab-Steine sind oft in der Sprache Hebräisch.
Die Grab-Steine sind alt und man kann die Schrift schlecht lesen.
Juden glauben:
Die Gräber müssen so bleiben.
Keiner darf die Toten stören.
Das ist wichtig für die Toten.
Die Toten warten hier auf den Tag der Auferstehung.
Auf einigen Grab-Steinen liegen kleine Steine.
Besucher legen die Steine ab.
Das bedeutet: Sie haben Respekt vor dem Toten.

Die Infos und Texte sind aus dem Stadt-Archiv Neuss.
Cornelius Uerlichs hat das Aussehen von der Info-Tafel geplant.
Die Einrichtungen OT Barbaraviertel, Gesamtschule Nordstadt und Raum der Kulturen und Behörden vom Land Nordrhein-Westfalen und das Bundesministerium für Familie haben geholfen, dass die Info-Tafel hergestellt werden kann.

Der Text in Leichter Sprache ist von:
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., 2019.