Die Rockband der Musikschule, „Red Night Wreckers“ vor dem Romaneum ziert das Titelfoto des Jahreskulturberichts. Foto: M. Stegemann.
Die Rockband der Musikschule, „Red Night Wreckers“ vor dem Romaneum ziert das Titelfoto des Jahreskulturberichts. Foto: M. Stegemann.

Kultur: Jahresbericht erscheint

Seit 2014 gibt es den Jahresbericht Kultur als Online-Version. Nun liegt er wieder in Print-Form vor. Lesen Sie hier den Artikel von Helga Bittner aus der NGZ vom 3.5.2019

Neusser Kultur ist wieder druckreif

70 Seiten ist er stark, hat eine Hochglanzoptik und ist inhaltlich ausführlich wie immer. Aber dieses Mal kann man den Jahreskulturbericht richtig anfassen, in die Hand nehmen und durchblättern. Denn nach Jahren der virtuellen (Massen-)Erscheinung gibt es die Übersicht über die Arbeit der Neusser Kultureinrichtungen vom vergangenen Jahr wieder als gedrucktes Exemplar. Wobei nach Abzug aller geschenkten oder weitergegebenen Ausgaben rund 100 übrig geblieben sind, die sozusagen in den freien Handel gelangten. Kostenlos zur Mitnahme natürlich, aber eher gedacht für „jeden, der sich ernsthaft für die Neusser Kultur interessiert“, sagt Kulturdezernentin Christiane Zangs. „Der Jahreskulturbericht ist schließlich mehr als nur ein Prospekt zum Mitnehmen.“
Seit 2006 wird die Zusammenstellung der Berichte, die oft Rück- und Ausblick zugleich sind, von der Historikerin Annkathrin Schaller vom Stadtarchiv betreut. „Ende Dezember kommen die ersten Berichte“, sagt sie und hat zudem auch ein Lob für die Kollegen parat, denn im Gegensatz zu den Anfangsjahren schicken diese ihre Artikel für den Jahresbericht nicht nur pünktlich, sondern mehr oder minder auch von selbst.

124 Fotos gehören im aktuellen Heft dazu, sie sind von gleicher hoher Qualität wie die gedruckte Auflage von insgesamt 750 Exemplaren, wie Harald Müller, Leiter des Kulturamts, erklärt. „Wir verschicken den Jahreskulturbericht auch an andere Städte und werben damit auf diese Weise“, sagt Zangs und verweist nicht ohne Stolz auf Nachahmungen des Neusser Berichts in anderen Kommunen.

Das Vorwort kommt wie immer zum einen vom Bürgermeister und zum anderen von Zangs. Sie legt auch das Thema fest. „Anspruch und Ansporn“ heißt es dieses Mal und soll nach den Worten der Kulturdezernentin sowohl auf die Vergangenheit wie auf die Zukunft verweisen. Sie hat zudem festgestellt, dass Mottos wie dieses den Einrichtungsleitern auch beim Nachdenken helfen: „Man hat eine Richtung, die man verfolgt“, sagt sie und bezeichnet das Motto als „Wahlspruch für das ganze Jahr“.

Wie üblich ist das Heft in sieben Bereiche gegliedert, deren farbige Balken am Seitenrand für den Leser markieren, wo er gerade ist. Auch nicht-städtische Institutionen sind vertreten, etwa die Langen Foundation oder die Stiftung Insel Hombroich. Dass letztere im vergangenen Jahr rund 120 000 Besucher verzeichnet hatte, ist jedoch eine Information, die in der Rubrik „Zahlen“ fehlt: „Aber ein Geheimnis ist es auch nicht“, sagt Zangs, die zum Vorstand der Stiftung gehört, aber als Neusser Beigeordnete auch genau weiß, dass sie Auskünfte wie diese von den freien Trägern nicht einfordern kann. Alle anderen bieten in der Rubrik hingegen auch den Vergleich mit dem Vorjahr 2017.

Dass auch der Tanzraum Neuss als rein privates Institut Eingang gefunden hat, erklären Zangs und Müller mit dem „runden Geburtstag“ der Schule auf der Furth – sie feiert 20-Jähriges – und vor allem mit der engen Zusammenarbeit von Tanzraum-Chefin Susanne Cistecky und den Neusser Einrichtungen wie etwa den Internationalen Tanzwochen bei Workshops mit den Profi-Tänzern. „Wir finden dort immer eine offenes Ohr“, sagt Müller anerkennend, dem die Aufnahme zudem ein „persönliches Anliegen“ ist: „Angesichts dessen, was Cistecky für uns leistet.“