23.09.1999 - Schiedsleute im Haus Rottels empfangen

Sie arbeiten im Vorfeld der Gerichte und tragen erfolgreich zu deren...

...Entlastung bei. Schiedsmänner und Schiedsfrauen sind ein Organ der Rechtspflege und sorgen in einem Schlichtungsverfahren dafür, daß bestimmte Delikte ohne Richter und Staatsanwalt zu einem für alle Parteien befriedigenden Abschluß gebracht werden. Alle zwei Jahre ehrt die Stadt die im Neusser Stadtgebiet agierenden Schiedspersonen mit einem Empfang und würdigt ihre Tätigkeit. Diesmal konnte Bürgermeister Herbert Napp und der Direktor des Neusser Amtsgerichtes, Bernd Lottes, die Schiedsleute in Haus Rottels begrüßen. Das Neusser Stadtgebiet ist in zwölf Schiedsbezirke aufgeteilt, in dem jeweils eine Schiedsperson und ein Stellvertreter tätig sind. Derzeit gibt es zehn Schiedsmänner und zwei Schiedsfrauen sowie acht Stellvertreter und vier Stellvertreterinnen in den 12 Schiedsamtsbezirken. Die Schiedspersonen, die mindestens 30 Jahre alt sein müssen und denen zumeist ein ausgleichendes und beruhigendes Wesen zu eigen ist, werden auf die Dauer von fünf Jahren vom Rat der Stadt gewählt und vom Direktor des Amtsgerichtes bestätigt. Die Stadt unterstützt die Schiedsleute, indem sie Fachbücher, Zeitschriften und Formulare zur Verfügung stellt. Die Schiedsleute werden finanziell in Form einer jährlichen Aufwands- und einer Fallpauschale entschädigt. Über 150 Fälle haben die Neusser Schiedsleute durchschnittlich im Jahr abzuwickeln. Zwischen 1975 und 1998 wurden insgesamt 3.990 Anträge auf Sühneverhandlungen gestellt. Davon wurden 2.092 mit Erfolg zum Abschluß gebracht. Das sind 52 Prozent. Einen hohen Stellenwert haben aber auch die Fälle, die bereits mündlich geklärt werden konnten, bevor es überhaupt zum Sühnetermin gekommen ist. Deren Zahl wird nicht von der Statistik erfaßt. *