25.10.2000 - Werke von Ingrid Langanke im Obertor

Von Sonntag, 29. Oktober 2000, bis Sonntag, 31. Dezember 2000, ist im Clemens-Sels-Museum Neuss ...

...eine außergewöhnliche und einmalige Ausstellung mit Werken von Ingrid Langanke zu sehen. Die Künstlerin wurde in Kevelaer geboren, lebt und arbeitet in Mönchengladbach. Sie hat diese Ausstellung extra für das Clemens-Sels-Museum Neuss und speziell für die sakral anmutenden Wechselausstellungsräume im historischen Obertor konzipiert. Fast zwei Jahre lang arbeitete sie an den Werken, die mit der Aufstellung in den historischen Räumen des Obertors ein künstlerisches Gesamtwerk vollenden. Es handelt sich um Bilder, Objekte und vor allem Skulpturen, die den Raum in Besitz nehmen, neu definieren und im Zusammenspiel mit ihm vielfältige Interpretationen und Annäherungen an das künstlerische Werk erlauben. Alle Werke sind sowohl in der Formensprache wie vor allen Dingen in der Reduzierung auf die Farben Rot und Asche aufeinander bezogen, in korrespondierender Annäherung aber auch im konträren Miteinander. Nach einer langen Phase der Arbeiten in den ausschließlichen Farben Asche, Schwarz, Weiß und Blau, folgt nun diese Werkgruppe, die abgesehen von dem Austausch der Farbe Blau durch Rot eine weitergehende, konsequentere Umsetzung der Formensprache im Spiel mit Varianten, vor allen Dingen im skulpturalen Bereich, hervorbringt. Rot und Asche stehen sich als symbolträchtige Kontrahenten in den Objekten und Bildern gegenüber. Sie enthalten verschlüsselte Botschaften, die in kargen und beinahe systematisch abweisender Art dem Betrachter dargeboten werden. Die sehr strengen Bezogenheiten und die sehr geradlinigen und sorgfältig gearbeiteten Werke mögen unpersönlich und abweisend wirken. Sie sind in der Tat kompromisslos und mit bestechender Systematik von der Künstlerin variiert. Die Arbeiten sprechen nicht unmittelbar, aber dafür um so stärker mittelbar zum Betrachter. Sie fordern auf und spornen an zu assoziativer Kreativität, zum Weiterdenken und zum Erweitern der eigenen Räume.Die Ascheflächen, die aus mehreren lasierend übereinander getragenen Schichten von mit Bindemittel gebundener Asche und einer schützenden, lasierenden Schicht bestehen, sind Sinnbilder für vernichtete und damit verschlüsselte neue Botschaften. Ingrid Langanke schuf sehr individualistische eigene Bildwelten, die vernichtete oder auch verwandelte Sprachwelten darstellen, die in einer neuen und anderen, verbildlichten Sprache zu uns sprechen. *