11.03.2002 Ausstellung über Quedlinburg im Rathaus

Die alte Fachwerkstadt Quedlinburg in Sachsen-Anhalt, die 1994 von der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen...

...wurde, präsentiert sich gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vom 12. März bis 5. April 2002 auf 14 Schautafeln im Foyer des Neusser Rathauses. Als "Metropole des Mittelalters" bietet Quedlinburg ein außergewöhnliches Beispiel für eine europäische Stadt der ottonischen Zeit, die aus einem Burgdorf und mehreren Ansiedlungen entstanden ist. Vom Schlossberg aus schaut man auf unzählige Dächer, Giebel, Türmchen und Erker. Mit seinen rund 1.300 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten und einer Reihe von Jugendstilbauten gilt Quedlinburg als eines der größten Flächendenkmäler Deutschlands. In der 90 Hektar umfassenden Altstadt mit ihrem vollständig erhaltenen mittelalterlichen Grundriß sind zirka 800 Häuser als Einzeldenkmäler ausgewiesen. Der größte Teil stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Aus dem 16. Jahrhundert datiert zum Beispiel das Klopstock-Museum am Fuße des Burgbergs. Klopstock wurde 1724 in Quedlinburg geboren. Als architektonisches Meisterwerk der Romanik erachtet die UNESCO die Stiftskirche St. Servati. In ihrem Gründungsbau wurden König Heinrich I 936 und seine Frau Mathilde 968 beigesetzt. Neben Aachen und Halberstadt beherbergt sie den wertvollsten Kirchenschatz des Mittelalters. Schlossberg, Wipertikirche und Münzenberg stellen weitere Höhepunkte dar. Quedlinburg liegt am Nordrand des Harzes und hat 25.000 Einwohner. Die Sanierung der historischen Altstadt ist die größte Aufgabe, vor der man heute steht. Stadt und Bewohner sind bemüht, durch behutsame Erneuerung Einmaliges in seiner Vielfalt zu erhalten und denkmalwerten Gebäuden eine lebendige Zukunft zu geben. Die bisherigen Erfolge zeigen, daß der richtige Weg beschritten wurde. Quedlinburg entwickelt sich zunehmend zu einem Touristenmagnet. Etwa 1.000 Betten in Hotels und Pensionen sowie Privatzimmer und Ferienwohnungen stehen für Besucher zur Verfügung. Trotz aller Erfolge ist der Wettlauf mit der Zeit noch nicht gewonnen. Leerstehende, vom Verfall bedrohte Gebäude müssen gerettet werden. Die private und öffentliche Förderung und Unterstützung darf nicht abreißen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die sich für die Stadtsanierung in jeder ihr möglichen Weise engagiert, wirbt für die wichtigsten der noch besonders bedrohten Häuser um Patenschaften bei deutschen Wirtschaftsunternehmen und um Spenden der Bürger. Auf drei Tafeln wird das Anliegen und die Arbeit der Stiftung in Quedlinburg dargestellt. Die Ausstellung ist geöffnet montags bis mittwochs von 8 bis 16.30 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 12.30 Uhr. Die ehrenamtliche Neusser Mitarbeiterin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Christa Rossenrath, gibt donnerstags von 15 bis 17 Uhr im Rathaus und darüber hinaus unter der Telefon-Nummer 02137/5854 gern weitere Informationen über Quedlinburg und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. *