05.06.2003 - Neue Wände braucht die Kunst - Wettbewerb zur Erweiterung des Clemens-Sels-Museums

Der Wettbewerb zur Erweiterung des Clemens-Sels-Museum in Neuss tritt in seine entscheidende Phase. Mit der Tagung des Preisgerichtes am Freitag, 6. Juni 2003, wird das Wettbewerbsverfahren beendet und der oder die Preisträger ermittelt.

Für das Clemens-Sels-Museum ist diese Entscheidung von zentraler Bedeutung. Neue Wände braucht die hervorragende Kunstsammlung der Stadt Neuss, damit ihre Bedeutung auch zukünftig angemessen zur Geltung kommen kann. Der Besucher soll sich in Zukunft wohler fühlen mit Cafeteria und museumspägogischen Räumen - um nur einige Stichworte zu nennen. So fiebert man in der Verwaltung wie im Museum der Entscheidung des Preisgerichtes entgegen.Begonnen hat das Verfahren mit der Auslobung und Veröffentlichung in den Fachzeitschriften Anfang Dezember 2002. Bis zum 12. Dezember gingen 361 Bewerbungen aus zehn Ländern bei dem Büro Pesch & Partner in Witten-Herdecke ein, das den Wettbewerb für die Stadt Neuss ausrichtete. Das Auswahlgre-miu, das aus Vertretern der Architektenkammer, des Museums, des Hochbauamtes und freischaffenden Architekten besteht, tagte am 17. Dezember und wählte und loste 5 Vertreter der "jungen" Architektengeneration und 25 Vertreter aus der Gruppe der qualifizierten Büros aus. Weitere Büros wurden ausdrücklich zum Wettbewerb eingeladen, unter ihnen fünf Neusser Büros. Die vier international renommierten Büros Volker Staab, Berlin, Eric van Egeraat, Rotterdam, Brückner & Brückner, Tirschen-reuth, sowie Prof. Harald Deilmann, Münster, haben sich bereits durch bemerkenswerte Museumsbauten hervorgetan. Mit der umgehenden Versendung der Auslobungsunterlagen, die alle technischen, funktionalen, stadtplanerischen und ästhetischen Vorgaben der Stadtverwaltung enthielten, konnten die Büros ihre Planung beginnen. Gemäß den Regeln für Architektenwett-bewerbe fand in der ersten Hälfte der Bearbeitungszeit ein Rückfagenkolloquium im Clemens-Sels-Museum statt.Unerwartet groß und lebhaft war das Interesse, die Situation vor Ort kennenzulernen. Die Bauaufgabe ist eine große Herausfor-derung für alle Beteiligten, gilt es doch, neben das für Neuss so bedeutende Stadttor aus dem 14. Jahrhundert und den Deilmannbau von 1975 einen eigenständigen aber nicht dominie-renden Erweiterungsbau zu stellen. Dieser soll in mehreren Bau-abschnitten zu realisieren sein. Außerdem war vorgegeben, nur geringfügige Eingriffe in den historisch bedeutsamen Stadtgarten vorzunehmen.Seit kurzem liegen nun alle Wettbewerbsergebnisse bei Pesch & Partner vor und werden erstmalig in nicht öffentlicher Sitzung der prominent besetzten Jury am 9. Juni vorgestellt. Dem Preisgericht gehören Prof. Eckhard Gerber (Dortmund), Prof. Jörg Friedrich (Berlin), Prof. Hannelore Deubzer (Berlin), Prof. Gerd Aufmkolk (Nürnberg), Prof. Ulrike Lauber (München) sowie Bei-geordneter Stefan Pfitzer (Neuss) als Fachpreisrichter an. Als Sachpreisrichter fungieren Bürgermeister Herbert Napp, Kulturdezernent Wilfried Kruse, Dr. Dr. Udo Kissenkötter als Vorsitzen-der des Kulturausschusses, Dr. Jens Hartmann als seinerzeitiger Vorsitzender des Bauausschusses sowie Museumsdirektorin Dr. Christiane Zangs mit Dr. Gisela Götte. Außerdem gehören Gertrud Minkenberg (CDU), Gisela Hohlmann (SPD), Dieter Knoche (FDP), Theo Boegel (Grüne) als Mitglieder des Kulturausschusses, sowie Klaus Harnischmacher (Neusser Bauverein) als Stellvertretende Preisrichter dem Preisgericht an. Das aufwendige Verfahren eines solchen Wettbewerbs erlaubt es, unter mehreren Entwürfen, d.h. Varianten der Umsetzung der komplexen Bauaufgabe, die anspruchsvollste, qualitätsreichste und wirtschaftlichste Lösung zu wählen ? bei größtmöglicher Un-abhängigkeit der Entscheidungsfindung. Die Wettbewerbsergebnisse werden der Öffentlichkeit komplett in einer Ausstellung des Clemens-Sels-Museums ab dem 29. Juni 2003 gezeigt. Sie sind zu sehen bis zum 17. August. Zahl-reiche Führungen an Sonntagen, in Mittagspausenführungen sowie in der Kulturnacht am 4. Juli 2003 erläutern die Ergebnisse auch für das interessierte Publikum.*