13.08.2003 - Gedenken an Tote des 1. Weltkriegs im Argonnerwald

Auf den Schlachtfeldern zwischen Vauquois und Verdun verloren während des 1. Weltkrieges Hunderttausende deutscher und französischer Soldaten ihr Leben.

Seit vielen Jahren fährt eine Neusser Delegation einmal im Jahr zu den Gedenkfeierlichkeiten in die Haute Chevauchée und zum deutschen Soldatenfriedhof Cheppy. Diesmal nahmen an der Fahrt der Neusser Stadtverordnete Karl-Rüdiger Himmes als Vorsitzender des Komitees für Partnerschaften und internationale Beziehung und Hans-Joachim Schrödter als Geschäftsführer des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge VDK, Stadtverband Neuss, teil.Der deutsche Soldatenfriedhof Cheppy wurde bereits Ende September 1914 nach den ersten Gefechten zwischen Argonnen und Maas von der eigenen Truppe angelegt. 6.130 deutsche Kriegstote liegen hier begraben. Auf dem Friedhof haben unter anderem die Toten der Kämpfe um Varennes-en-Argonne und Montfaucon sowie der Kämpfe um Aprémont und Cheppy ihre letzte Ruhe gefunden. In den seinerzeit erreichten Linien verblieb die Front nahezu unverändert bis 1918. Die heute auf dem Friedhof Ruhenden gehörten Truppenteilen aus Schlesien, Sachsen, Berlin, Württemberg, Baden, Hessen, Bayern, Westfalen, dem Rheinland und Lothringen an. Der Friedhof, der in einem sehr guten Pflegezustand ist, wird von einem zentralen Hochkreuz beherrscht, vor dem Himmes und VdK-Geschäftsführer Schrödter einen Gedenkkranz niederlegten.Der Visite in Cheppy folgte die Gedenkfeier in der Haute Chevauchée. Während eines ökumenischen Gottesdienstes gedachten die Teilnehmer der Feier der Verstorbenen. Der Präsident des Komitees ehemaliger Kämpfer im Argonnerwald konnte Delegationen aus Frankreich, Italien, der Tschechei, der Slowakei, USA und Deutschland an dem über acht Meter großen weißen Ehrenmal begrüßen. Die Vertreter der Stadt Neuss und des VDK legten hier Kränze nieder. Bei einem Empfang im nahgelegenen Aubréville hatten die Neusser Gelegenheit zu Gesprächen mit Châlons Bürgermeister Bruno Bourg-Broc und Abbé Pougeoise, die ebenfalls an den Feierlichkeiten teilgenommen hatten. Himmes betonte, dass der Teilnahme an der Gedächtniszeremonie gerade vor dem Hintergrund der Städtepartnerschaft zwischen Châlons und Neuss eine besondere Bedeutung zufalle. Man war sich darüber einig, der Zeremonie auch in den kommenden Jahren mit Delegationen aus Frankreich und Deutschland beizuwohnen. Abbé Pougeoise übrigens war im Frühjahr das Bundesverdienstkreuz für seine langjährigen Bemühungen um eine Aussöhnung zwischen Deutschen und Franzosen verliehen worden. *