21.08.2003 - Hamtormadonna in altem Glanz

Zum fünften Mal in ihrer etwa 180jährigen Geschichte wurde der Madonna am Hamtorplatz zu neuem Glanz verholfen. Bürgermeister Herbert Napp selbst ergriff, anlässlich der inzwischen fast abgeschlossenen Neugestaltung des Hamtorplatzes, die Initiative.

Mit Unterstützung des Clemens-Sels-Museums und des Hochbauamtes wurde das Gehäuse und die Marienstatue einer grundlegenden Reinigung unterzogen und erstrahlt nun wieder in dem Licht, in dem sie sich bei ihrer Einsetzung in eine Nische im Stadtmauerbogen oberhalb des Claff´schen Hauses, das sich an die mittelalterliche Stadtmauer anlehnte, seit dem 11. September 1932 befand. Damals dauerte es knapp ein Jahr, bis es Quirinus Jaeger gelang, die seit der Niederlegung des Hamtores 1841 verschwundene Marienstatue aus der Zeit um 1820 in Krefeld aufzuspüren, durch den Düsseldorfer Maler Carl Faust restaurieren zu lassen und ein Gehäuse nach einem Entwurf von Josef Kohlschein d. J. vom Neusser Goldschmiedemeister Heinrich Bienefeld in Bronzekupfer fertigen zu lassen. Der Sockel der Statue, an dem noch heute das Schildchen der Kunstgewerblichen Werkstätten H. J. Bienefeld vorhanden ist, wurde aus Messingblech gefertigt. Die Steinmetzarbeiten für den Rahmen mit der im Tuffsteinsockel befindlichen Inschrift "Schütz uns all mit milder Hand / Die Stadt und auch das Vaterland" und den von der Hausinnenseite zu öffnenden Opferstock führte der Bildhauer Adolf Klauke aus. 1951/52 wurden ebenfalls auf Initiative Jaegers die Kriegsschäden am Gehäuse beseitigt, der Mantel erneuert und die Figur durch den Bildhauer Richard Adenau restauriert und mit einem Jesuskind versehen. Durch die erste Neugestaltung des im 19. Jh. entstandenen Hamtorviertels 1961/62 drohte die Hamtormadonna durch den bevorstehenden Abbruch des Claff`schen Hauses erneut aus dem Erscheinungsbild der Stadt zu verschwinden. Allein durch den Einsatz von Joseph Lange, der bei der letzten Leerung des Opferstockes entdeckte, dass das Haus an einen vollständig erhaltenen Mauerbogenabschnitt der inneren Stadtmauer angebaut war, wurde dieser Mauerbogen freigelegt und der rechte Pfeiler des Wehrbogens stadtseitig als neuer Standort für die Marienstatue festgelegt. Bei der statisch notwendigen Sicherung beider Pfeiler des Bogens durch einen Betonrahmen wurde der alte mit der Inschrift versehene Tuffsteinsockel auf den Betonrahmen des rechtes Pfeilers abgesetzt und darüber ein Blumenkasten angebracht über dem sich die Hamtormadonna bis heute befindet. 1977 erfolgte dann die dritte Restaurierung der Figur durch Manfred Huisgen. Das Jesuskind von 1951/52 wurde durch einen goldenen Apfel ersetzt und die Madonna von Greta Lange mit einem neuen Kleid und Mantel versehen. Bereits acht Jahre später (1985) musste nicht nur die Statue erneut gereinigt, sondern auch der Mantel erneuert werden. Der hierfür notwendige Stoff wurde von Günther Heinemann zur Verfügung gestellt und wiederum von Greta Lange vernäht.Bei der jetzigen von Bürgermeister Herbert Napp veranlassten Reinigung konnte das Gewand der Madonna erhalten werden. Kupfersockel und Bronzekupfergehäuse wurden nicht nur seit 1961/62 zum ersten Mal gereinigt, sondern erhielten zudem eine dünne Schutzschicht gegen Witterungseinflüsse.*