22.08.2003 - Millionen Investitionen in Neusser Schulgebäude

Umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen in Millionenhöhe werden auch in den diesjährigen Sommerferien an Neusser Schulen realisiert. Einige hundert Handwerker sind seit gut drei Wochen in den städtischen Schulen an der Arbeit.

Eine große Baumaßnahme wird derzeit auf dem Schulgelände Holzheim durchgeführt. Die dort vor wenigen Jahren ausgelaufene Hauptschule Holzheim/Weckhoven ist an dem Standort ersetzt worden durch die Realschule Holzheim. Für den ordnungsgemäßen zweizügigen Ausbau dieser Realschule ist in Anlehnung an das Musterraumprogramm des Landes NRW eine Erweiterung notwendig. Diese umfaßt die Errichtung eines Anbautraktes mit jeweils einem Fachraum für Biologie, Physik, Chemie und Kunst sowie eines Mehrzweckraumes. Der Altbautrakt umfaßt 15.550 m³ umbauten Raum, der Neubauteil 3.300 m³. Darüber hinaus ist der vorhandene Raumbestand der Realschule Holzheim in den Bereichen "Neue Medien" und "Technik" teilweise umzubauen sowie dem heutigen Stand der Technik anzupassen. Die Gesamtkosten für diese Maßnahme belaufen sich ohne Einrichtung auf rund 3,9 Millionen Euro wovon auf den Neubau 2,3 Millionen Euro einschließlich aller Brandschutzmaßnahmen und auf die Sanierung des Altbestandes 1,6 Millionen Euro entfallen. Die Gesamtmaßnahme muss bis zum Schulbeginn 2004/2005 abgeschlossen sein.Über die eigentlichen Unterhaltungsarbeiten hinaus stand in diesem Jahre auch der Neubau von Schulerweiterungen auf dem Programm. Bereits in den Osterferien ist an der Heinrich-Böll-Schule ein vierklassiger Pavillontrakt wegen Abgängigkeit durch einen neuen fünfklassigen Pavillontrakt ersetzt worden. Hierfür wurden rund 380.000 Euro aufgewandt. Die besondere Situation der Hauptschulen hat es darüber hinaus erforderlich gemacht, dass zur Zeit an der Geschwister-Scholl-Hauptschule in Norf-Derikum eine Erweiterung um einen vierklassigen Pavillontrakt mit einem Kostenaufwand von rund 480.000 Euro erfolgt. In diesen Sommerferien werden Sanierungen und Umbauten in den Schulen in einer Größenordnung von rund 1,5 Millionen Euro durchgeführt. Die größten Teilbeträge entfallen wie in den Vorjahren mit rund 832.000 Euro auf die Erneuerung von Fensteranlagen an sechs Schulen und mit 245.000 Euro auf Dachsanierungen an drei Schulgebäuden.Schulstandortbezogen entfallen die drei größten "Brocken" auf die Gesamtsanierung einschließlich der Fensterarbeiten an der Turnhalle der Heinrich-Böll-Schule (338.000 Euro), der Fensterarbeiten einschließlich Betonsanierung an dem Altbautrakt der Ganztagshauptschule Weißenberg (234.000 Euro), der Fenstersanierungen an der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule (202.000 Euro) und der Mildred-Scheel-Realschule (153.000 Euro) sowie der Sanierung des Flachdachbereiches des Gymnasiums Norf (165.000 Euro). Im Rahmen der durchgeführten beziehungsweise noch durchzuführenden Fenstersanierungen werden selbstverständlich flankierende Maßnahmen, wie Putz- und Fassadenarbeiten, im kleineren Umfang auch Anstricharbeiten, durchgeführt. Im Rahmen der Gesamtsanierung der Turnhalle der Heinrich-Böll-Schule werden auch die gesamten Nebenräume, wie Duschräume und Toiletten, miteinbezogen und erneuert. Diese Gesamtsanierung war notwendig aufgrund statischer Gegebenheiten.An mehreren Schulen wird auch die Ausstattung verbessert. So wird am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium der Fachbereich Physik mit einem Kostenaufwand von rund 182.000 Euro auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Angelaufen sind auch die notwendigen Vorarbeiten zur Umgestaltung und Sanierung des Außengeländes des Nelly-Sachs-Gymnasiums mit einem Aufwand von rund 100.000 Euro. Darüber hinaus wurde mit den notwendigen Vorarbeiten zur innenliegenden Umgestaltung und Sanierung des Schulgebäudes der Burgunderschule begonnen. Diese sehr umfangreichen und komplizierten Arbeiten werden zu einem großen Teil in den Herbstferien fortgesetzt (200.000 Euro), dann wird auch mit dem Bau der Außentreppe im Rahmen von Brandschutzmaßnahmen an der Janusz-Korczak-Gesamtschule begonnen (369.000 Euro).Darüber hinaus werden werden auch noch einige "Verschönerungen" im Innern einiger Schulgebäude durchgeführt. So werden im Rahmen der Innensanierung der Burgunderschule auch Bodenbeläge erneuert und Malerarbeiten im erheblichen Umfang durchgeführt. Diese mit der Burgunderschule begonnene so genannte "Ganzheitlichkeit" in der Sanierung, das heißt, dass Schulgebäude einer kompletten Sanierung unterzogen werden, soll im Jahre 2004 im Grundschulbereich an zwei weiteren Standorten fortgesetzt werden. Die während der Sommerferien auch auf Seiten der bauausführenden Firmen vorhandenen Kapazitätsengpässe durch in Urlaub befindliche Arbeitnehmer können allerdings im Einzelfall dazu führen, dass einige der vorgesehenen Maßnahmen erst im unmittelbaren Anschluss an die Sommerferien beziehungsweise wie an der Burgunderschule erst in den Herbstferien durchgeführt oder beendet werden können.Eine Vielzahl der vorhandenen Schulgebäude ist in den Aufbauphasen nach dem Krieg in den sechziger beziehungsweise zu Beginn der siebziger Jahre entstanden mit der Folge, dass die jeweiligen Sanierungsschritte auch zu gleichen Zeitpunkten erfolgen müssen. Dies trifft insbesondere auf die Heizkesselanlagen zu, für die in den letzten Jahren im Zusammenhang mit dem Abschluss von Wärmelieferungsverträgen Sonderaufwendungen in Höhe von rund 4 Millionen Euro angefallen sind. Über die vorgenannten größeren Maßnahmen hinaus wird zurzeit eine Vielzahl von Aufträgen in einer Größenordnung zwischen 5.000 und 50.000 Euro an den Neusser Schulstandorten abgewickelt. Der Schulausschuss hat sich seit 1996 intensiv mit der Sanierung von Schulgebäuden befasst. Die Verwaltung hatte ein Konzept erarbeitet mit einer entsprechenden Prioritätenliste, die in den Schulausschusssitzungen vorgetragen wurde. Hierzu hatte die Verwaltung bei allen Schulen nach Renovierungs- und Verbesserungswünschen gefragt; das Hochbauamt hatte parallel dazu Gebäudeuntersuchungen durchgeführt. Nach Fortschreibung dieser Sanierungsliste besteht derzeit ein Aufwandvolumen von rund 14 Millionen Euro. In den Jahren 1997 bis 2002 haben Schulausschuss und Rat über die normalen Mittel der Gebäudeunterhaltung in Höhe von rund elf Millionen Euro hinaus durch die Bereitstellung von Sondermitteln in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro insgesamt weitere rund 15,5 Millionen Euro bereitgestellt. Bei dieser Summe handelt es sich um einen großen Finanzierungsbetrag, der für die Stadt Neuss eine außerordentliche Kraftanstrengung darstellte. Aufgrund des dennoch weiterhin bestehenden Sanierungsstaus von 14,2 Millionen Euro müssen auch in der Zukunft besondere Anstrengungen in diesem Bereich unternommen werden.Die Arbeiten in diesen Sommerferien wurden, wie jedes Jahr, vom Hochbauamt im Zusammenhang mit der Schulverwaltung und den betroffenen Schulen langfristig vorbereitet. Nur so ist ein reibungsloser Ablauf und die Einhaltung der Fertigstellungstermine gewährleistet. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es trotz großer Anstrengungen immer schwieriger wird, die gesetzten Termine einzuhalten. Immer mehr Firmen schließen während der Hauptferienzeit ihre Betriebe und stehen dadurch nur in eingeschränktem Maße zur Verfügung. Alle an den Sanierungsmaßnahmen Beteiligten bemühen sich, sämtliche Arbeiten zum Schuljahresbeginn abzuschließen.*