26.09.2003 - Offensive für Sauberkeit soll Erscheinungsbild von Neuss verbessern

Bürgermeister Herbert Napp möchte Neuss zu einer der saubersten Städte in Deutschland machen. Neuss ist zwar nicht stärker verdreckt als andere deutsche Großstädte und Verschmutzung ist kein speziell Neusser Problem:

Napp möchte trotzdem die Neusser motivieren, mehr Verantwortung für ihre Stadt zu übernehmen, ohne dabei gleich mit einem Strafenkatalog zu drohen. Er ist überzeugt, daß seine Initiative gemeinsam mit den Neusser Bürgerinnen und Bürgern, Neusser Firmen und Einrichtungen Erfolg haben wird. In der Verwaltung ist in den letzten Wochen und Monaten bereits einiges dafür getan worden. So wurde im Kundenzentrum der Abfall- und Wertstofflogistik Neuss GmbH (AWL) eine zentrale Beschwerdestelle für Verunreinigungen im Stadtgebiet eingerichtet. Bislang mussten die Bürgerinnen und Bürger, je nach Beschwerdelage, bei der AWL, beim Umwelttelefon, beim Grünflächenamt, beim Ordnungsamt oder bei anderen Dienststellen anrufen um wilde Deponien und Verunreinigungen zu melden. Durch die Einrichtung einer einzigen Telefonnummer (AWL 02131/124480) ist dies nun erheblich einfacher und damit bürgerfreundlicher. Im Kundenzentrum der AWL werden die Beschwerden kanalisiert und an die zuständigen Ämter weitergeleitet. Von hier wird die Bearbeitung der weitergegebenen Beschwerden überwacht. Diese Regelung hat für den Bürger den großen Vorteil, dass er nur einen Ansprechpartner hat. Damit soll, unabhängig von der internen Zuständigkeit, die Aussage "Wir sind nicht zuständig" der Vergangenheit angehören. Auch das ein ausdrücklicher Wunsch des Neusser Bürgermeisters.Viele Mißstände werden bereits seit Anfang des Jahres durch eine schnelle Eingreifgruppe umgehend beseitigt. Früher benötigte die AWL auf Grund der Personal- und Fahrzeugkapazitäten zum Beispiel für die Beseitigung von "Wilder Kippen" rund eine Woche. In Einzelfällen konnten bis zur Entsorgung sogar 14 Tage vergehen. Dies führte dazu, dass einige Bürgerinnen und Bürger den Eindruck gewannen, niemand kümmere sich um die Missstände. Mit der Einrichtung einer schnellen Eingreifgruppe ist dies nun nachhaltig verbessert worden. Nun ist garantiert, daß Verschmutzungen im öffentlichen Raum innerhalb von 48 Stunden beseitigt werden. Die sogenannten Handkehrer, die die Straßen und Plätze in der Innenstadt - für alle sichtbar - mit ihren Handkarren und Besen täglich sauberhalten, tragen ebenfalls zu einer deutlichen Verbesserung der Sauberkeit in der City bei.Aber nicht nur die Reinigungsanstrengungen werden im Rahmen der Sauberkeitsoffensive forciert. Auch das Engagement der Bürger ist verstärkt gefordert. Mit einem Appell wendet sich Bürgermeister Herbert Napp an seine Mitbürgerinnen und Mitbürger. In einem Brief und einer Abfallfibel, die an alle Haushalte verteilt werden, will er deutlich machen, daß es der Anstrengung aller bedarf, um das Erscheinungsbild der Stadt nachhaltig zu verbessern. Auch Kirchengemeinden, Schulen und Vereine sollen in die Offensive eingebunden werden. Das Erscheinungsbild einer Stadt wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Neben dem eigentlichen Schmutz auf der Straße sind es auch die Gestaltung von Fassaden oder der Zustand von Straßen, Wegen und Plätzen sowie Gebäuden. Das Entfernen von Abfällen und anderem Schmutz ist nur ein Aspekt. Ein negatives Bild ergeben eben auch defekte Straßenlaternen, Löcher in Asphaltdecken, leerstehende Geschäftslokale, optisch unzulängliche Baustelleneinrichtungen, überquellende Container, ungepflegte Grünanlagen, Kaugummiflecken oder wildes Plakatieren. Diese Faktoren tragen bei Neusser Bürgerinnen und Bürgern, auswärtigen Besuchern und Unternehmen wesentlich zur Beurteilung des Erscheinungsbildes bei. Ziel, so Bürgermeister Napp, muss sein, das Erscheinungsbild weiter zu verbessern und dann auf möglichst hohen Niveau zu stabilisieren. Dazu soll schon bald ein interner Koordinationskreis "Erscheinungsbild Stadt Neuss" eingerichtet werden. Eines der Grundprobleme besteht darin, dass sich niemand für die gesamte Stadt verantwortlich fühlt und sich darum kümmert. Nicht einer allein ist zuständig, sondern mit Einzelhändlern, Rheinbahn, Mietern, Hauseigentümern, städtischen Ämtern oder Gesellschaften gibt es viele, die zuständig sind. Sogenannte "Stadtkümmerer" bündeln die Zuständigkeit und helfen damit, das Erscheinungsbild weiter zu verbessern.*