20.11.2003 - Fahnenaktion "Nein zu Gewalt an Frauen"

Der 25. November ist der Internationale Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“.

Wie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Neuss, Christel Thissen, erläutert, geht der Gedenktag auf den Tod der drei Schwestern Mirabal zurück, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst gefoltert, vergewaltigt und ermordet wurden.
Sie hatten sich im Untergrund an Aktivitäten gegen den tyrannischen Diktator Trujillo beteiligt. Auf einem Treffen von lateinamerikanischen und karibischen Feministinnen 1981 im kolumbianischen Bogota gedachten die Teilnehmerinnen dieser Frauen und riefen den 25. November zum Gedenktag aus. Die danach von Terre des Femmes entwickelte Fahnenaktion "Frei leben - ohne Gewalt" wurde 2001 erstmals in der Bundesrepublik durchgeführt. Frauenbeauftragte, Frauenhäuser, Ministerien, Universitäten und viele andere Verbände schlossen sich an und organisierten zahlreiche Veranstaltungen im Bundesgebiet. 2003 steht der Gedenktag unter dem Motto "Mode, Macht und Frauenrechte", eine Kampagne für menschenwürdige Arbeit in der Bekleidungsindustrie. Man spricht allgemein vom Diktat der Mode. Gemeint sind die Zwänge, denen die Verbraucherinnen ausgesetzt sind, wenn Modetrends erfüllt werden. Doch es gibt weltweit ein weitaus dramatischeres Diktat der Mode: das Diktat, dem all diejenigen ausgesetzt sind, die Kleidung herstellen - herstellen müssen, denn in den meisten Fällen gibt es so gut wie keine Alternative für sie, ihre Familien zu ernähren. Bis zu 95 Prozent der in Deutschland verkauften Bekleidung wird in Osteuropa und in der "Dritten Welt" produziert. 70 bis 90 Prozent der Beschäftigten in der Bekleidungsindustrie sind Frauen. Die Arbeit bedeutet für die meisten Frauen Hungerlöhne, gesundheitsschädigende und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und das Verbot, sich in Gewerkschaften zu organisieren. Die diesjährige Fahnenaktion zur Kampagne wird unterstützt vom Sozialdienst katholischer Frauen in Neuss, von der Frauenberatungsstelle, der Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands in Neuss und der Gleichstellungsbeauftragten. In Neuss werden in diesem Jahr unter den Rathaus Arkaden, in der Frauenberatungsstelle am Markt, am Kardinal-Frings-Haus, in der Geschäftsstelle des SKF Bleichstraße, den Kindertagesstätten Regenbogen und Arche Noah des SKF, am Kinder" und Jugendtreff Otto-Wels-Straße 10 und am Kinderzentrum Hülchrather Straße blaue Fahnen gehisst als Signal, Stellung zu beziehen und die Gleichberechtigung und Würde für Frauen weltweit zu fordern. Informationen gibt es unter der Rufnummer 902084 bei der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, Christel Thissen.*