06.05.2004 - Der stille Bug - Reise durch ein zerrissenes Land | Lesung mit Fritz Pleitgen und Annette Dittert

Neuss (PN/Kl/001). Zu einer Lesung über den 772 Kilometer langen Bug mit Fritz Pleitgen und Annette Dittert lädt die Stadtbibliothek interessierte Leserinnen und Leser am Dienstag, 11. Mai 2004, 19.30 Uhr, in ihre Räume am Neumarkt ein.

Still fließt der Bug von der Quelle in der West-Ukraine bis zur Mündung in den polnischen Narew. Unauffällig durchquert er freundliche Landschaften. Auf den ersten Blick macht dieser Fluss einen mittelmäßigen Eindruck. Seine politische Bedeutung ist hingegen herausragend. Nach dem Ersten Weltkrieg war der Bug die Grenze zwischen Polen und der Sowjetunion. Dann wurde er zur Trennlinie zwischen Hitlers und Stalins Diktaturen, heute ist er der Grenzfluss zwischen Polen und der Ukraine - und damit die Ostgrenze des erweiterten Europa. Fritz F. Pleitgen und Annette Dittert haben den Bug auf seiner ganzen Länge von Lemberg bis Brest bereist: Von den Resten des habsburgischen Galiziens mit der Stadt Lemberg, einer Wiege der ostjüdischen Kultur, die heute in der Ukraine liegt - bis nach Brest, von wo aus die Nazis ihren Angriff auf die Sowjetunion starteten. Überall haben sie außergewöhnliche und ganz normale Menschen getroffen, die ihnen über ihr Leben Auskunft gegeben haben. Fritz Pleitgen ist seit 1995 Intendant des Westdeutschen Rundfunks und stellvertretender Vorsitzender der ARD. Viele Jahre hat er aus Russland, den USA und Ost-Berlin berichtet. Annette Dittert ist seit drei Jahren Korrespondentin im ARD-Studio Warschau.Der Eintritt kostet vier Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Die Abendkasse öffnet um 19 Uhr. Einen Vorverkauf oder eine Reservierung gibt es nicht.

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