15.07.2004 - Durch Wüsten und Oasen in Neuss Start zum Literarischen Sommer am Niederrhein, in den Niederlanden und in Belgien

Neuss (PN/Fi). Der Literarische Sommer am Niederrhein, in den Niederlanden und in Belgien startet in Neuss am Donnerstag, 22. Juli 2004, mit dem großen deutschen Autor Edgar Hilsenrath.

In "Hotels, Hotels", "Metropolen und Provinzen" und auf Reisen "übers Meer” hat der deutsch-niederländische “Literarischer Sommer” in den letzten Jahren zahlreiche Freunde interessanter und spannender Erzählungen mitgenommen. In diesem Jahr widmet sich das Festival, das neben den Städten Neuss, Krefeld, Mönchengladbach, Venlo und Roermond erstmals auch die belgische Stadt Hasselt zum Teilnehmer hat, nun vor allem dem Thema “Wüsten und Oasen”.Gleich dem Meer ist die Wüste ein Ort der großen Sehnsüchte. Aber was zieht den Menschen in diese Leere, in die Stille, auch in die Gefahr hinein, fragen die Organisatoren der drei deutschen Stadtbibliotheken und sind gespannt auf die Antworten, die in vielen der Lesungen zu erwarten sind. In der Neusser Stadtbibliothek tritt zum Auftakt am 22. Juli 2004, um 20 Uhr, Edgar Hilsenrath auf. Der inzwischen 78jährige wird international neben Günter Grass und Christa Wolf als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller gehandelt. Seine Weltauflage liegt bei über fünf Millionen Büchern. Der Neusser Schauspieler Martin Herrmann wird Passagen aus Hilsenraths Roman “Bronskys Geständnis” lesen, die Geschichte eines jüdischen Emigranten in New York und des Exils als Wüste (für Kinder und Jugendliche nicht geeignet). Edgar Hilsenrath berichtet danach im Gespräch mit seinem Verleger aus seinem bewegten und bewegenden Leben.Mit dem Berliner Michael Roes wird am Mittwoch, 28. Juli 2004, ein Autor zu Gast sein, der sich in Büchern und Filmen mit der Wüste auseinandergesetzt hat. Er liest aus dem spannenden Roman “Leeres Viertel Rub Al-Khali” und zeigt Ausschnitte aus seinen im Jemen spielenden Filmen. Der Wiener Schriftsteller Tarek Eltayeb ist in Kairo am Rande der Wüste geboren. Sein vielgelobter Roman “Städte ohne Dattelpalmen”, den er am Dienstag, 3. August 2004, in der Bibliothek vorstellt, erzählt von einem jungen Flüchtling, der bis nach Europa gelangt. Am Mittwoch, 11. August 2004, wird ein Niederländer auftreten. Thomas Rosenboom gelang es als bisher einzigem Schriftsteller, den wichtigsten Literaturpreis des Landes gleich zweimal zu erhalten. Sein Roman “Neue Zeiten” schildert die faszinierende Geschichte vom Bau eines Grandhotels am Amsterdamer Bahnhof – auf gewisse Art und Weise spielt auch hier die Wüste eine Rolle Den Abschluss markiert eine Lesung der Kölner Autorin Brigitte Doppagne, die das Publikum bei belgischen Waffeln am Sonntag, 15. August 2004, 15 Uhr, auf eine sympathisch beschriebene Reise nach Brügge und Gent mitnimmt – eine kleine Verbeugung vor dem neuen belgischen Mitveranstalter. Nur in Neuss ist eine Ausstellung mit Bildern und Gegenständen aus der Wüste zu sehen. Die Fotografin und Malerin Jutta Vogel zeigt Farbfotografien, die auf Reisen in der algerischen Sahara, auf dem Sinai, in Libyen und Mali entstanden sind. Jutta Vogel, geboren 1942 in Wuppertal, lebt und arbeitet in Köln. Sie ist Gründerin der Heinrich-Barth-Stiftung, die sich für die Menschen und Landschaften der Wüsten Afrikas einsetzt. Die ausführlichen Programmhefte zum Literarischen Sommer 2004 sind ab sofort in der Stadtbibliothek erhältlich. Sie liegen ebenfalls im Bürgerbüro im Rathaus und den Buchhandlungen der Stadt aus. Karten zum Preis von fünf Euro, ermäßigt 2,50 Euro sind an der Abendkasse erhältlich, die Festivalkarte für alle, die das Generalthema “Reisen” wörtlich nehmen und von Lesung zu Lesung touren, gibt’s zum Preis von 20 Euro, ermäßigt 10 Euro.

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