10.11.2004 - Geistliche Musik zum Totensonntag - Konzert von cantica nova in der Christuskirche

Neuss (PN/). Zu seinem zweiten großen Konzert in diesem Jahr lädt der Chor der Musikschule Neuss, cantica nova, unter der Leitung von Markus Mostert, am Sonntag, 21. November 2004, 19 Uhr, in die Christuskirche ein.

Begleitet u. a. von Bläsern des WDR Sinfonieorchesters Köln werden die Johannespassion von Heinrich Schütz, der Begräbnisgesang von Johannes Brahms und die Messe in e-moll von Anton Bruckner präsentiert. Die Johannespassion wurde um 1664 für die Gottesdienste in der Karwoche komponiert und gestaltet den Tod Jesu auf eine sehr zurückgenommene Weise: der mehrstimmige Chorpart ist a cappella, eine instrumentale Begleitung fehlt, weil diese in der liturgischen Passionsmusik seinerzeit nicht gestattet war. Insofern sind die Passionen von Schütz keine Vorläufer anderer barocker Passionen, sondern ein Sonderweg, bei dem alles Konzertante ausgespart wird zugunsten eines musikalischen Ausdrucks der konzentrierten Deklamation. Der Begräbnisgesang setzt bei der Grablegung eines Menschen ein. Die Musik ist in den Rahmenteilen einem Trauermarsch nachempfunden, die Instrumentierung als reiner Bläsersatz suggeriert eine Blaskapelle, wie sie bei einem Begräbniszug tatsächlich einsetzbar wäre. Der verbindende Satz zur Johannespassion lautet "Er hat getragen Christi Joch, ist gestorben und lebet noch". Dieser Aspekt setzt den Tod des Menschen, den gleichsam persönlichen Karfreitag, in hoffnungsvollen Bezug zum "ersten" Karfreitag. In der Messe Bruckners wird sodann der Gedanke des "Heilsplans" als - bis zu achtstimmigen, zuweilen mit riesigen Melodie-Amplituden durchmessenen - Vertonung des Messtextes greifbar. Naturgemäß abstrahiert dieser Text das persönliche Schicksal des Einzelnen und beschäftigt sich mit dem großen Zusammenhang zwischen Gott und der Menschheit schlechthin. Die Instrumentierung korrespondiert mit der des Begräbnisgesangs. Aus historisch pragmatischen Gründen wurde jedoch auf eine sinfonische Besetzung verzichtet. Die Messe wurde für die Einweihung der Votivkapelle des neuen Linzer Doms 1869 komponiert und unter freiem Himmel aufgeführt. Der Eintritt kostet zehn Euro, ermäßigt acht Euro. Karten können telefonisch unter der Rufnummer 02131 / 81259 vorbestellt werden. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter der Adresse: www.cantica-nova.de.

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