Herzliya

Die Stadt Herzliya wurde 1924 gegründet und hatte zur Staatsgründung Israels im Jahr 1948 circa 500 Einwohnerinnen und Einwohner. Inzwischen leben dort rund 120.000 Menschen. Die Stadt trägt ihren Namen nach Theodor Herzl (1860-1904), er gilt als Begründer des modernen Zionismus, ohne den der heutige Staat Israel gar nicht denkbar wäre.

Delegationsreise nach Herzliya
Eine fünfköpfige Delegation um Bürgermeister Reiner Breuer reiste vom 12. bis 15. November 2019 nach Israel, um eine mögliche Partnerschaft mit Herzliya zu erörtern.

Im Zentrum des Israel-Besuchs stand ein Gespräch mit Moshe Fadlon, dem Bürgermeister der Stadt Herzliya, im dortigen Rathaus. In diesem Gespräch griff Bürgermeister Breuer den Auftrag des Rates der Stadt Neuss auf, der bereits in dem im August 2018 geschlossenen Vertrag mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf formuliert ist, eine Städtepartnerschaft mit einer Stadt im Staat Israel einzugehen. Bert Römgens, der für die Jüdische Gemeinde mit nach Israel reiste, ist besonders erfreut, dass neben dem im Vertrag vereinbarten Wiederaufbau der Synagoge in Neuss – wenn auch an einem anderen Ort – nun auch der zweite wichtige Aspekt der Vereinbarung aufgegriffen wurde und die Verbundenheit zum Staat Israel durch die Städtepartnerschaft auch offiziell Ausdruck findet.

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Bei dem Termin im Rathaus von Herzliya stellten die beiden Bürgermeister Reiner Breuer und Moshe Fadlon weitere Gemeinsamkeiten und Anknüpfungspunkte fest. Sehr schnell waren sie sich grundsätzlich darüber einig, dass man eine Städtepartnerschaft eingehen möchte. Als nächste Schritte sind nun gegenseitige Vorschläge vorgesehen, welche Schwerpunkte mit der Partnerschaft zwischen Neuss und Herzliya gesetzt werden könnten und wie diese umgesetzt werden sollen.

Einer dieser Schwerpunkte soll auf jeden Fall die Zusammenarbeit und die Begegnungen zwischen Schulen sein. Im Anschluss an den Termin im Rathaus besuchte die Delegation das „Herzliya Science Center“, eine High School mit wissenschaftlichem Schwerpunkt. Von einem Schulprojekt waren die Besucher aus Neuss ganz besonders beeindruckt: Die Schülerinnen und Schüler haben erfolgreich zwei Nano-Satelliten mit Hilfe der NASA in die Erdumlaufbahn gebracht, im Dezember folgt der dritte, der auch Bilder von der Erde nach Herzliya senden soll. Dieses Projekt hatte bereits international hohe Aufmerksamkeit erregt.

Im Vorfeld des Termins mit Bürgermeister Moshe Fadlon stattete die Neusser Delegation dem 3M Innovation Center in Herzliya einen Besuch ab. In Herzliya sind auch die großen Technologie-Unternehmen Microsoft und Apple angesiedelt.

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Zur Neusser Delegation gehörte auch der Erste Beigeordnete und Stadtkämmerer Frank Gensler, der zuerst anregte, Kontakt mit der Stadt Herzliya aufzunehmen. Ihm war aus seiner Zeit als Rechtsamtsleiter der westfälischen Stadt Marl, die neben Leipzig bereits eine von zwei deutschen Partnerstädten von Herzliya ist, die Stadt am Meer in unmittelbarer Nähe zu Tel Aviv ein Begriff: „Sowohl von der Größe als auch von der Wirtschaftskraft passen Neuss und Herzliya hervorragend zusammen.“ Der Delegation gehörten auch Richard Palermo und Jessica Gleß vom Neusser Bürgermeisteramt an. Hier finden Sie Artikel aus der NGZ vom 14. Novmeber 2019 und 16. November 2019.

Ratsbeschluss zur Städtepartnerschaft mit Herzliya
Der Rat der Stadt Neuss beschloss in seiner Sitzung am 13. Dezember 2019 einstimmig und ohne Enthaltung, „alle weiteren Schritte einzuleiten, um eine Städtepartnerschaft mit der israelischen Stadt Herzliya zu begründen.“ Einen Artikel aus der NGZ finden Sie hier.

Partnerschaftsbegegnungen
Die Realschule Holzheim plante vom 4. bis 8. März 2020 auf Einladung der Harishonim High School in Herzliya einen vorbereitenden Besuch von fünf Lehrkräften durchzuführen. Dieser Besuch der Lehrerinnen und Lehrer sollte dazu beitragen, eine Schulpartnerschaft im Rahmen der beabsichtigten Städtepartnerschaft einzugehen und wurde wegen des Corona-Virus zunächst verschoben.

Schulwettbewerb
Das „Herzliya Science Center“ rief jetzt gemeinsam mit der Stadt Herzliya einen wissenschaftlichen Wettbewerb aus: Unter dem Motto „Smart City“ sollen Schülerinnen und Schüler ihre Ideen und Vorstellungen zum Zusammenleben in einer modernen Stadt sammeln und präsentieren. In diesem Projekt geht es primär um den eigenen Lebensraum und die Nachhaltigkeit, in einem weiteren Schritt aber auch um den Austausch mit Partnerstädten (somit mit Herzliya).

Dieser Wettbewerb sollte zunächst mit Schulen aus den bestehenden Partnerstädten Herzliyas durchgeführt werden, nun sind auch alle weiterführenden Schulen aus Neuss eingeladen, hieran teilzunehmen. Das im Mai dieses Jahres ermittelte Gewinnerteam soll dann als Preis im Juni nach Herzliya reisen, um das Projekt dort vorzustellen (und umgekehrt).