Foto: Stadt Neuss

Stadt Neuss soll energieeffizienter werden

Am Rathaus hat der Bürgermeister den Stecker zur Außenbeleuchtung gezogen. Kein rein symbolischer Akt ...

Die Zielsetzungen der Stadt Neuss zur gesamtstädtischen Klimaneutralität sowie zu mehr Kosteneinsparungen sind nur ein Teil der Begründung dafür, dass Neuss seine Maßnahmen zur Energieeinsparung intensiviert. „Die weltpolitische Lage zeigt, wie wichtig es ist, nachhaltiger mit unseren Energieressourcen umzugehen.“, so Bürgermeister Reiner Breuer. 

Gerade beim Energiesparen komme es maßgeblich darauf an, dass alle gemeinsam ihre Verhaltensweisen anpassen und effizienter mit Energieressourcen umgehen, so Breuer. Daher war es auch kein rein symbolischer Akt, als Bürgermeister Breuer die Stecker zur Außenbeleuchtung des Rathauses zog. „Wir wollen mit unseren Maßnahmen auch ein für alle sichtbares Zeichen zum Energiesparen setzen“, so der Rathauschef.

Maßnahmen der Stadtverwaltung

Das Abschalten der Außenbeleuchtung ist nur ein kleiner Baustein in einem umfangreichen und zum Teil schon angelaufenen Maßnahmenkatalog, der die Stadt klimafreundlicher und energieeffizienter machen soll. „Dort, wo es die Verkehrssicherheit und das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger nicht beeinträchtigt, bleibt die Außenbeleuchtung an den repräsentativen Gebäuden der Stadt vorerst aus“, sagt Bürgermeister Reiner Breuer. 

Nach dem Schützenfest starten zudem Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Rathaus selbst. Dort werden Fenster, Dämmung und Isolierung auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Zudem sollen überall dort wo es Sinn macht, städtische Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Die Innenbeleuchtung der Verwaltungsgebäude wird schrittweise auf wesentlich effizientere LED-Beleuchtung umgestellt. 

Ebenso wird die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik beschleunigt. Die noch gut 3.800 konventionellen Straßenleuchten werden innerhalb der nächsten zwei Jahre entsprechend umgerüstet. Das spart dann nicht nur gut 17 Prozent des Stromverbrauchs der heutigen Lampen, sondern lohnt sich in Anbetracht der steigenden Energiekosten auch finanziell. 

Ein wichtiger Hebel beim Energiesparen sind die Heizungsanlagen. Dies spürt man dann zwar erst so richtig in den Wintermonaten, doch bereits im Herbst schalten sich viele Heizungsanlagen in der Nacht wieder automatisch ein, weil die Thermostate nicht auf null, bzw. auf das Frostsymbol gestellt werden. Für das Rathaus bedeutet dies konkret, dass die Heizungssteuerung modernisiert wird und die Raumtemperaturen auf dem gesetzlich dafür vorgesehenen Mindestwert gehalten werden.

Der große Mitmacheffekt

Jeder kann Energie sparen und jede Maßnahme leistet einen Beitrag zum großen Ganzen. Ganz wichtig und nicht zu unterschätzen ist daher der Einspareffekt, den jede und jeder zu Hause im Alltag erzeugen kann. „Mir ist deshalb eine aufsuchende Energieberatung wichtig, die direkt zu den Menschen kommt und ganz konkrete praktisch umsetzbare Tipps geben kann“, so Breuer. Der Bürgermeister hat in diesem Sinne unlängst Gespräche mit der Verbraucherzentrale NRW e. V. geführt, um in Neuss eine eigene aufsuchende Energieberatung zu etablieren, wie es sie auch in anderen Städten bereits gibt. Wichtig ist dabei, dass das Land NRW die Kommunen finanziell bei der Umsetzung solcher Beratungsmaßnahmen unterstützt. Die neue Landesregierung hat letzteres zumindest in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, weshalb der Bürgermeister „auf deren Unterstützung setzt und diese auch einfordert“.

Doch auch mit den Stadtwerken Neuss (SWN) und der stadteigenen Sozialberatung möchte die Stadt aktiv aufsuchende Energieberatungen in den Stadtteilen etablieren, denn eines ist sicher: Die steigenden Preise werden für viele auch ein soziales Problem darstellen. 


Um das Klima zu schützen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die jeder bei seinem täglichen Handeln umsetzen kann. Die Stadt Neuss hat daher einige Energiespartipps zusammengetragen: https://www.neuss.de/energiespartipps


(Stand: 21. Juli 2022/Bo)