Kunst von Linnemeier und Holt
Die Künstler halten in ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung flüchtige Momente fest
In ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung „en passant“ zeigen Renate Linnemeier und Holt ab Mittwoch, 2. Dezember 2015, in der Volkshochschule Neuss, Brückstraße 1 (Romaneum), insgesamt 70 Kunstwerke. Drei Monate lang haben die Künstler an dem Gesamtwerk gearbeitet.
Die Ausstellung ist in drei Konzepte gegliedert, die alle das Hauptthema „en passant“ vereinen. „En passant“, sprich im Vorbeigehen, haben Linnemeier und Holt ihre Eindrücke rund um den Neusser Hafen und Umgebung mit der Kamera festgehalten. „Wir sind beide sehr visuelle Menschen“, sagt Linnemeier. „Alles, was in Gedanken hängen bleibt - Gesichter, Schuhe, Farben - haben wir festgehalten.“
Anschließend sind die Aufnahmen verfremdet worden, indem sie am Computer bearbeitet und mit Öl, Acryl oder Sprühfarbe übermalt wurden. „Die fremden Hintergründe sind spannend und wie sie weiterverarbeitet werden“, erklärt Holt. In ihrem ersten Konzept übertrugen sie die daraus entstanden 45 Bilder auf Holzkästchen, die auf einer langen Wandfläche an Ketten befestigt worden sind. Die Anordnung der Bilder ist an die baulichen Gegebenheiten des Romaneums angepasst worden.
Das zweite Konzept basiert auf der Darstellung von flüchtigen Momenten und schemenhaften Erinnerung innerhalb einer Menschenmasse. Eine Serie von sechs Bildern zeigt überdimensionale, stilisierte Gesichter mit stark ausgeprägten Gesichtsdrücken. Eine Verfremdung erzielten die Künstler, indem sie Stoffe, Tapeten sowie Teppichreste eingearbeitet haben. An den Bildern hängende Stoffstreifen sollen eine Art Körper bilden.
Das dritte Konzept besteht aus der Zusammenarbeit beider Künstler an einem Werk. Linnemeier und Holt versuchten das Verhalten von Menschen auf der Straße darzustellen. Drei lange, schmale Bildtafeln zeigen alte verwitterte Mauerwerke, die unter anderem durch Darstellungen von Plakaten, Grafiken, Bildern und Zeichnungen sowie französische und deutsche Wörter ergänzt worden sind, als wären die Mauern beiläufig peu á peu bemalt worden. „Uns ist es wichtig, dass in den Werken sowohl die deutsche als auch die französische Kultur präsentiert wird“, erklärt Holt. In Algorithmen haben sich die Künstler abwechselnd mit verschiedenen Techniken eingebracht. Das Werk vermittelt auf diese Weise das Gefühl einer besonderen Spontanität, Vielseitigkeit, Leichtigkeit - getreu dem Titel „en passant“.
Das gesamte Werk ist eine Mischung beider Stile der Künstler, die versuchen eine Symbiose zu erreichen. Zu der Ausstellung inhaltlich passend zeigt Linnemeier „Zaungäste und andere schräge Vögel“ - Werke, die bekannte und unbekannte Personen in Mischtechnik auf Holzbalken präsentieren.
Die Ausstellung kann noch bis Montag, 4. Januar 2015, montags bis freitags, 8 bis 21 Uhr, sowie samstags und sonntags, 8 bis 17 Uhr, besichtigt werden.
Weitere Informationen sind telefonisch unter 02131/904157 und im Internet unter www.vhs-neuss.de erhältlich.