Neusser Schützenkrippe
Schützenmuseum zeigt heilige Familie auf dem historischen Neumarkt
Das Rheinische Schützenmuseum Neuss, Oberstraße 58, präsentiert noch bis Dienstag, 2. Februar 2016 (Mariä Lichtmess), zum zweiten Mal die Neusser Schützenkrippe. Passend zum Thema des Museums gruppieren sich hier nicht Hirten und Handwerker um die Heilige Familie, sondern Schützen in ihren Uniformen. Als Kulisse dient der historische Neumarkt in Neuss. Der Ideengeber der Krippe war Peter Albrecht, ehrenamtlicher Mitarbeiter im Rheinischen Schützenmuseum.
Von 33 Figuren im Vorjahr ist die Krippe in diesem Jahr auf fast 50 gewachsen. „Wir mussten unseren Frauen- und Tieranteil erhöhen“, erklärt Dr. Britta Spies, Leiterin des Museums. Neu sind deshalb unter anderem drei Nüsser Rösken, eine kräuselnde Frau sowie ein Ochse, ein Esel und ein Pferd. Viele der 30 Zentimeter großen Figuren sind realen Personen des Neusser Regiments und des Stadtlebens nachempfunden, so finden sich in der Krippe etwa der ehemalige Schütze und Stadtarchivar Joseph Lange, der Neusser Altbürgermeister Hermann-Wilhelm Thywissen sowie Karl Arnold, der frühere Ministerpräsident des Landes NRW.
Die drei ehemaligen Schützenkönige Joseph Leuchtenberg (1826), Hermann Welter (1869) und Ernst Heitzmann (1953) bringen als Heilige Drei Könige ihre Gaben: Sauerkraut, Altbier und Flönz. Als prominenten Zuwachs eingefunden haben sich Dr. Max Tauch, der vor einigen Monaten verstorbene frühere Direktor des Clemens-Sels-Museums, oder Dr. Karl Flecken nach seinem Königsjahr 1974. „Wir konnten die Schützenkrippen nur realisieren, weil es viele Stifter gibt“, so Spieß. Jede Figur hat einen Paten, der die Finanzierung übernommen hat und auch bei der Auswahl mitsprechen durfte. „Die Paten haben einen Bezug zu den Figuren.“ Das Modell von Karl Flecken ist beispielsweise von seinem Sohn, Oberschützenmeister Martin Flecken, gestiftet worden.
Neben Fachleuten haben auch Ehrenamtler an den Figuren gearbeitet. Die Vorarbeiten zur Herstellung der Miniaturen hat Sebastian von Zülow übernommen, ein Herrgottsschnitzer aus Bodenmais, der die Köpfe fertigte. Die Uniformen hat Katrin Rosenbaum, eine Puppenmacherin aus Hamburg, genäht. Alles Weitere wie die Anfertigung des Hintergrunds, die Ausstaffierung der Figuren sowie die Anfertigung von passenden Requisiten haben die Ehrenamtler des Schützenmuseums selbst vorgenommen. Vor allem die weiblichen Mitglieder des Teams haben die Uniformen mit winzigen Orden, Königsketten, Hutfedern und Accessoires ausgestattet. Leo Rheidt hat den Figuren ein Gesicht gegeben und die Vorlagen für den Hintergrund gemalt.
Besichtigt werden kann die Schützengrippe kostenlos zu den Öffnungszeiten des Schützenmuseums mittwochs und sonntags, 11 bis 17 Uhr. Zudem werden an den nächsten drei Adventssonntagen, jeweils von 14.30 bis 15.30 Uhr, adventliche Erzählnachmittage angeboten, ein Programm mit Gedichten, Geschichten und Erklärungen zur Krippe. Der Eintritt dafür beträgt drei Euro. Gruppen können zudem Sondertermine für eine Besichtigung mit oder ohne Führung vereinbaren.
Weitere Informationen sind telefonisch unter 02131/904144 und im Internet unter www.rheinisches-schuetzenmuseum.de erhältlich.