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Integrationsangebote der VHS Neuss 2016

Drei innovative Ansätze ermöglichen einen neuen Zugang zur Integration

„Café International – Die Brücke“, „Kompass D“ und „Junge Migrantinnen“ heißen drei neue Projekte 2016 der Volkshochschule Neuss zur Integration von Migrantinnen und Migranten. „Mit den Ansätzen probieren wir etwas Neues aus. Sie ermöglichen einen ganz neuen Zugang zur Integration und fördern Netzwerke. Inwiefern die Pilotprojekte fruchten, wird die Zukunft zeigen“, so Gerhard Heide, Volkshochschulleiter. In Kooperation mit den Integrationslotsen der Stadt startet am Dienstag, 1. März 2016, 16 bis 18 Uhr, das „Café International – die Brücke“ mit wöchentlichen Treffen in der Cafeteria des Romaneum, Brückstraße 1. „Als Begegnungsstätte können sich dort Interessierte austauschen und Netzwerke knüpfen“ erklärt Bouchra El Maazi, Sprecherin der Integrationslotsen Neuss. Oftmals mangelt es an der Sprachpraxis. Über die VHS-Kurse hinaus, können Migrantinnen und Migranten Sprachbarrieren überwinden, indem sie in einem freizeitlichen, ungezwungenen Kontext üben. „Der Austausch macht Sprache erlebbar“, erklärt Sonja Vieten, Fachbereichs-leiterin „Deutsch als Fremdsprache und Integration“ der Volkshochschule Neuss.

Eine Spende der Stiftung der Unternehmerschaft Neuss und Umgebung war der Startschuss für das Projekt „Junge Migrantinnen“. Hinter der Idee steht ein Kurs speziell für höher gebildete Migrantinnen mit guten Bleibeperspektiven wie aus dem Iran, Irak oder Eritrea. In diesem Kurs geht es vor allem um die berufliche Arbeitsintegration der Frauen. In kleinen Gruppen von maximal zehn Frauen werden ab März durch eine individuelle Begleitung neue Lebensperspektiven entwickelt und erste Schritte in den Arbeitsmarkt aufgezeigt. „Es geht um mehr als um die Vermittlung von Sprache. Wir geben die Möglichkeit zur Reflexion: Wo stehe ich, was kann ich, wo will ich hin “, erklärt Vieten.

Die Initiative der Unternehmerschaft in der Stadt Neuss und im Rhein-Kreis-Neuss „Kompass D“ beruht auf der Idee, das staatliche Angebot zur Integration von jungen Flüchtlingen zu ergänzen. Das auf drei Jahre angelegte Projekt hat das Ziel mit Spenden von insgesamt eine Million Euro, Flüchtlingen eine berufliche Orientierung und Perspektive zu bieten. Zielgruppe sind in erster Linie berufsschulpflichtige Flüchtlinge, aber auch junge Erwachsene sind willkommen. „Wir wollen motivierte wie engagierte Leute ansprechen und sie für Arbeitsstellen qualifizieren“, so Michael Rotte, stellvertretender Leiter der Volkshochschule Neuss. Nach den Osterferien wird zunächst in den Berufsbildungszentren im Neusser Hammfeld und Grevenbroich an drei Tagen in der Woche jeweils eine Klasse unterrichtet. Neben Sprache werden Themen wie Politik und Wirtschaft gelehrt. An einem Tag vermitteln Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter von Neusser Unternehmen berufs-qualifizierende Soft Skills wie EDV-Kenntnisse, Verfassen von Bewerbungen, aber auch gesellschaftliches Wissen der deutschen Lebensart. Zusätzlich stellen Neusser Unternehmen Praktika und Ausbildungsplätze zur Verfügung. „Die Initiative der Neusser Unternehmerschaften ist etwas ganz Besonderes und meines Wissens in der Form bislang einzigartig“, so Heide.