Kunstwerk Billboard Painting von Paul Schwer, 2008 (Foto: Paul Schwer © VG Bild-Kunst, Bonn 2016).

Billboard Painting und Shining Shelter

Clemens Sels Museum zeigt Lichtskulpturen von Paul Schwer aus Leuchtstoffröhren und Acrylglas

An die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Künstler Paul Schwer im Rahmen von „reset – abstract painting in digital world“ im Jahr 2015 knüpft das Clemens Sels Museum Neuss am Obertor nun an. Zunächst ist auf dem Museumsfest die großformatige Lichtskulptur „Billboard Painting“ zu sehen. Diese wird Ende Juni durch das Kunstwerk „Shining Shelter“ ersetzt, das bis zum 3. Oktober 2016 sehen sein wird. Kuratorin der Ausstellung ist Dr. Bettina Zemann. Anhand des Nacheinanders von „Billboard Painting“ und „Shining Shelter“ lässt sich die charakteristische Werkentwicklung ablesen, die sich in den letzten Jahren im Bereich der Lichtskulptur von Paul Schwer vollzogen hat.  „Bei einem Besuch in Shanghai 2005/2006 haben mich die gigantischen Werbeflächen beeindruckt und für das Kunstwerk Billboard Painting inspiriert.“


 Paul Schwer, Shining Shelter, 2016, Lichtskulptur im Außenraum für das Clemens Sels Museum Neuss (Modell) (Foto: Paul Schwer © VG Bild-Kunst, Bonn 2016).Paul Schwer hat mit „Shining Shelter“ eine große Lichtskulptur konzipiert, die sich als filigranes Raumgerüst aus Aluminiumstäben in den Himmel emporhebt. Je nach Standpunkt des Betrachters und je nach Einfall des Sonnenlichts, wandelt sich die skulpturale Form und die Farbwirkung der bemalten Acrylglaselemente, die als installative Bildträger integriert werden. Einzelne Leuchtstoffröhren lassen bei Dunkelheit die Materialität zurücktreten zugunsten der lichten Strahlkraft des Kolorits, das sich in den natürlichen Umraum hinein entfaltet.
Schwer hat zudem eigens für das Kabinett des Museums eine mehrteilige Ausstellung konzipiert. Diese umfasst insbesondere eine raumgreifende Lichtskulptur, die der Künstler für diesen Ort entworfen hat. Durch das komplexe Zusammenspiel von Leuchtstoffröhren, verformten transparenten Elementen aus Kunststoff, Aluminiumstäben und Reflexionsfolien lässt die Lichtskulptur ein strahlendes Farbenspiel im Ausstellungsraum und eine enge formal-ästhetische Verbindung zu dem Mobile im angrenzenden Treppenhaus entstehen. Vor allem durch den Einsatz des Lichts, das neben dem Material, dem Raum und der Farbe die zentrale Rolle im Werk von Paul Schwer spielt, wird eine eindrückliche Korrespondenz zu den Arbeiten im Außenraum hergestellt.


Begleitet wird die Bodenskulptur im Grafikkabinett von ausgewählten Papierarbeiten Schwers, einem Wandrelief aus Acrylglas sowie einem Modell und einigen technischen Zeichnungen zur Lichtskulptur „Shining Shelter“, die die komplexe Konzeption und den intensiven Entstehungsprozess der großformatigen Außenarbeit anschaulich machen.