Barrierefreiheit
Rathaus Promenade erhält als erstes städtisches Gebäude das Signet „Neuss barrierefrei“.
Als 25. in Neuss und erstes Gebäude der Stadt erhält das Rathaus Promenade das Signet „Neuss barrierefrei“. Das gelb-weiße Signet an der Eingangstür signalisiert, dass ein so gekennzeichnetes öffentliches Gebäude, etwa ein Supermarkt, eine Arztpraxis oder eben das Rathaus Promenade, von allen Menschen ohne Einschränkung genutzt werden kann – insbesondere von Menschen mit Behinderung. „Wir sind stolz, das erste städtische Gebäude auszeichnen zu dürfen und wollen weiterhin daran arbeiten, öffentliche Gebäude von Barrieren zu befreien und allen Menschen zugänglich zu machen.“, freut sich Bürgermeister Reiner Breuer über die Signetverleihung.
In dem historischen Gebäude waren die geforderten Maßnahmen umfangreich und die Umsetzung nicht immer einfach. In enger Zusammenarbeit haben das Amt für Soziales, Wohnen und Rettungswesen und das Gebäudemanagement Neuss Lösungen entwickelt, die eine Verleihung des Signets möglich machen. In einem Treppenhaus etwa wurden die einzelnen Holz-Handläufe des alten Geländers aufwendig durch Maßanfertigungen verbunden, so dass sich sehbeeinträchtigte Personen besser orientieren können. Der Aufzug wurde mit einer Sprachansage nachgerüstet und die Beschilderung optimiert. Das bereits vorhandene barrierefreie WC wurde ebenfalls den Anforderungen entsprechend umgebaut. Zudem steht das „Rathaus Promenade“ unter Denkmalschutz, der bei den erforderlichen Maßnahmen zusätzlich beachtet werden musste. Insgesamt war ein Budget von rund 50.000 Euro erforderlich.
Bereits vor einigen Jahren hat sich Neuss auf den Weg gemacht Barrieren in der Stadt abzubauen. Als erste Kommune in NRW wurde daher die ursprünglich aus Berlin stammende Aktion übernommen. Auch andere Kommunen in der Region wie Kaarst und Meerbusch haben das Signet übernommen. Um das Signet zu bekommen, muss ein Antrag beim Amt für Soziales, Wohnen und Rettungswesen gestellt werden. Die Objekte werden von ehrenamtlichen Teams begutachtet, die vor allem aus Menschen mit Behinderungen bestehen. Diese können als „Experten in eigener Sache“ am besten beurteilen, ob auch Menschen mit Behinderung in einem öffentlich zugänglichen Gebäude gut zu Recht kommen können. Die Barrierefreiheit öffentlich zugänglicher Gebäude hilft dabei letztlich nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern vielen weiteren Menschen, etwa Eltern mit Kinderwagen. Und Sozialdezernent Ralf Hörsken weißt darauf hin, dass „nicht `Randgruppen´, sondern Menschen aus der Mitte unserer Gesellschaft von Barrierefreiheit profitieren. Jeder von uns kann in der nächsten Stunde zum Betroffenen werden, denn Gesundheit ist keine Selbstverständlichkeit.“ Seit Beginn der Aktion haben sich in der Quirinusstadt 90 Antragsteller aus den verschiedensten Bereichen (Einzelhandel, Dienstleistung, Gesundheitswesen) um das Signet „Neuss barrierefrei“ beworben.