Kunst im Rathaus
Künstlerin Jennifer López Ayala stellt in Räumen von Bürgermeister Reiner Breuer aus.
Bürgermeister Reiner Breuer öffnet jetzt zum zweiten Mal seine Räume für Kunst. Nach der letzten Ausstellung mit Werken von Susanne Dobler präsentiert Jennifer López Ayala ihre Fotografien und Wandobjekte ab Samstag, 13. Mai 2017. „Ich möchte in Neuss lebende Künstler fördern und stelle deshalb regelmäßig Werke Neusser Künstler aus“, so Bürgermeister Breuer.
Wer oder was ist der Bildraum? Wie verknüpft sich das Bild mit der Welt? Jennifer López Ayala befasst sich mit solchen Fragen über das Wesen von (Kunst-)Räumen und wie wir diese wahrnehmen. In ihrer Ausstellung „Chora“ zeigt López Ayala großformatige, installative Fotografien und Wandobjekte. Das durchgängige Medium sind dabei Eierschalen: schon die einzelne Eierschale ist bereits ein kleiner, klar umgrenzter Raum – der in López Ayalas Werken jedoch auf vielfältige Weise verändert und verwandelt wird. Dadurch wird die Eierschale zur narrativen Verknüpfung zur Welt.
Jennifer López Ayala ist Absolventin der Kunstakademie Düsseldorf ist Kunstpreisträgerin der Stadt Neuss 2014, war Dozentin des Kulturforums Alte Post und stellte bereits unter anderem im Atelierhaus an der Hansastraße aus. „Die Stadt Neuss hat mich stark begleitet und unterstützt. Und auch bei der jetzigen Ausstellung wurde ich bestens betreut“, so López Ayala. Die Künstlerin kann auf große nationale und internationale Ausstellungen verweisen, wie beispielsweise „DIE GROSSE Kunstaustellung NRW Düsseldorf 2017“ oder „Aesthetica Art Prize Exhibition 2016“ in York, UK. Bis 2015 hatte die in Düsseldorf geborene Künstlerin ein Atelier im städtischen Atelierhaus. Heute arbeitet sie im von ihr gegründeten Studio Bronx auf der Jülicher Straße 69 in einer Künstlergemeinschaft.
Eine wichtige Rolle spielt das Verorten im Raum und das Verlassen des Raumes. Durch die Raumbeziehung zu den installativen Arbeiten wird der Betrachter ein Teil des Bildes. Er „ist im Bilde“, gerade dann, wenn ihre Arbeiten sowohl ihn als auch den Umraum teilweise reflektieren. Der Betrachter sieht sich selbst und das Werk zugleich. Mit ihrem installativen Charakter greifen die Fotografien und Wandobjekte in die Struktur und Funktion des Raumes ein.
Der Titel „Chora“ ist ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis der Ausstellung. Er bezieht sich auf Platon: Für diesen war Chora die „Amme allen Werdens“, eine Art Möglichkeits-Raum, der erforderlich ist dafür, das Ideen sich überhaupt wahrnehmbar materialisieren können.
„Chora“ ist bis Ende September 2017 zu sehen. Bei Besichtigungswunsch wird um vorherige Anmeldung im Büro Bürgermeister unter der Rufnummer 02131 90 2011 gebeten.