Pflegeeltern gesucht
Das Jugendamt der Stadt Neuss veranstaltet am Mittwoch, 21. Februar 2018, einen Informationsabend für interessierte Paare oder Einzelpersonen.
Rund 170 Neusser Kinder und Jugendliche sind derzeit bei Pflegeeltern untergebracht, der Bedarf an weiteren Pflegefamilien ist jedoch groß. Das Jugendamt der Stadt Neuss lädt deshalb gemeinsam mit den Pflegekinderdiensten im Rhein-Kreis Neuss am Mittwoch, 21. Februar 2018, 17 bis 19 Uhr, zu einem Informationsabend für interessierte Paare oder Einzelpersonen in das Josef-Kuchen-Zimmer (Raum E.616), Neusser Rathauses, Michaelstraße 50 (Eingang 5), ein. Gesucht werden Menschen, die Freude am Zusammenleben mit Kindern haben, über pädagogisches Geschick, Einfühlungsvermögen, Zeit und Geduld verfügen sowie offen, tolerant, belastbar und konfliktfähig sind. Jugenddezernent Ralf Hörsken findet: „Es ist sinnvoll, Kinder nicht in Heimen, sondern in familiären Verhältnissen unterzubringen. Das entspricht schließlich unserer natürlichen Art aufzuwachsen.“
Gesucht werden Familien für zwei unterschiedliche Betreuungsformen. Dies sind zum einen Bereitschaftsfamilien, die insbesondere jüngeren Kindern in Notsituation ein Zuhause für kurze Zeit geben, und zum anderen Pflegefamilien für Kinder unterschiedlichen Alters für längere Zeit oder auf Dauer.
Die Pflegepersonen werden umfassend auf ihre Eignung geprüft und auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet, zudem erhalten sie vor und während der Aufnahme eines Kindes zur Unterstützung einen festen Ansprechpartner beim Pflegekinderdienst. „Wir lassen die Pflegeeltern nicht alleine, sondern begleiten sie intensiv. Die Begleitung beginnt schon vor der Aufnahme des Kindes und dauert die gesamte Zeit an, die das Kind gepflegt wird.“ Als Pflegepersonen kommen auch nicht verheirate Paare und Alleinstehende in Betracht. Auch gleichgeschlechtliche Paare zeigen laut Andreas Kels, Leiter des Pflegekinderdienstes, vermehrt Interesse: „Insbesondere seit Einführung der `Ehe für alle´ verzeichnen wir hier größeren Zulauf.“ Grundvoraussetzungen sind ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis und ein guter Gesundheitszustand. „Wir sind dabei bemüht, normale familiäre Situationen nachzuempfinden“, betont Jeanette Lafon vom Pflegekinderdienst. Hierzu gehört einerseits, das Alter von Pflegekindern und Eltern einem „natürlichen“ Verhältnis entsprechend auszutarieren. Andererseits soll der Abstand zwischen eventuell vorhanden eigenen Kindern der Pflegeeltern und den Pflegekindern auch passen. „Letztlich suchen wir immer die passende Familie für das Kind, denn dessen Bedürfnisse stehen für uns im Vordergrund“, so Lafon. Neben dem Verhältnis zwischen Kind und Pflegeeltern muss auch das zwischen Pflege- und leibliche Eltern stimmen.
Und ein Punkt liegt Lafon besonders am Herzen: „Wir sind auch für Eltern da, die in Not sind. Jede Familie wird flexibel und individuell unterstützt, um das Beste für die Kinder zu erreichen. Die Unterbringung eines Kindes außerhalb der Familie ist für uns immer die letzte Lösung.“ Sollte es doch dazu kommen, erhalten die Pflegeeltern zur finanziellen Unterstützung ein vom Alter des Kindes abhängiges Pflegegeld gezahlt, dass sich aus den Beträgen zur Sicherstellung des Lebensunterhaltes des Pflegekindes und der Anerkennung der Erziehungsleistung zusammensetzt. Weitere Informationen zur Tätigkeit und zum Informationsabend sind beim Pflegekinderdienst telefonisch unter 02131/905189 sowie per E-Mail an andreas.kels@stadt.neuss.de erhältlich.