Vielfalt ist Programm
Das Clemens Sels Museum Neuss stellt seine Aktivitäten in 2019 vor.
Drei Highlights, die neugierig machen: Pippin und Bertha kommen nach Neuss, die Schokolade hält Einzug in den Alltag und die russisch-jüdische Sammlung Rubinstein trifft auf den Bestand des Clemens Sels Museums Neuss.
Direkt im Anschluss an die sehr erfolgreiche Ausstellung „Ihrer Zeit voraus – Heinrich Campendonk – Heinrich Nauen – Johan Thorn Prikker“ erwartet die Besucherinnen und Besucher das überregional bedeutsame Kooperationsprojekt mit der Bayerischen Staatsgemäldesammlung „Erzählen in Bildern – Edward von Steinle und Leopold Bode“. Ab Sonntag, 7. April 2019, zeigt das Clemens Sels Museum Neuss Werke der beiden Künstler Edward von Steinle (1810 bis 1886) und seinem Schüler Leopold Bode (1831 bis 1906), die sich in ihren Werken den Motiven aus Sagen, Märchen und Dichtung vom Mittelalter bis zur Romantik gewidmet haben. So kommt mit dem Werk „Pippin und Bertha“, welches die Kindheit von Karl dem Großen thematisiert, ein prunkvolles Glanzstück ins Haus, dass die Besucherinnen und Besucher bis Sonntag, 30. Juni 2019, im Original betrachtet können.
Nach dem großen Erfolg des vergangenen Jahres heißt es am Samstag, 18. Mai 2019, wieder „kUNSt gehört die Nacht“. Ab 18.30 Uhr liefern sich moderne Poeten einen Poetry Slam. Das Publikum erlebt Kurzführungen im Format des „Speed-Datings mit der Kunst“ und kann ein Quiz rund um das Thema Märchen und Sagen lösen.
Der Sommer wird süß: Ab Sonntag, 28. Juli 2019, erzählt die Sonderausstellung „Süßkram - Naschen in Neuss“ die Geschichte von Schokolade & Süßigkeiten und wie diese ihren Weg in den bürgerlichen Alltag fanden. Bonbons, Schokolade oder Fruchtgummis – Süßigkeiten sind heute für viele ein alltägliches Genussmittel, doch das war nicht immer so. Breiten Bevölkerungskreisen wurde der süße Geschmack erst mit dem Anbau der Zuckerrübe in den 1850er Jahren zugänglich. Ab diesem Zeitpunkt konnte der Zucker in den Raffinerien billig und in großen Mengen produziert werden. Damit setzte eine wahre Geschmacksrevolution ein.
Ab Sonntag, 10. November 2019, erleben die Besucherinnen und Besucher mit der Ausstellung „Begegnungen. Die verbindende Sprache der Kunst“ eine komplexe Verknüpfung von Kunst über alle Grenzen hinweg. Anhand von 40 Paaren, die sich je aus einem Werk aus der russisch-jüdischen Sammlung Rubinstein und dem umfangreichen Bestand des Clemens Sels Museum Neuss bilden, werden 40 Themen angestoßen, die die Bilder aus sich heraus entwickeln.
Auch die Vielfalt der pädagogischen Vermittlungsarbeit wird 2019 nochmals erweitert. Neu im Programm: Integrationsprojekt „Entdecke das Land der Farben“.
In Kooperation mit der Neusser Gemeinschaftsgrundschule „Die Brücke“ wird ein neues Integrationsprojekt zum Thema Sprachförderung umgesetzt. Schülerinnen und Schüler ab sechs Jahren, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, festigen durch Bildbetrachtung und Bildbeschreibung ihre sprachliche Entwicklung. Finanziell unterstützt wird das Projekt vom Soroptimist Club Neuss e.V.
Gefördert durch das Förderprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bietet das Clemens Sels Museum Neuss in Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Landestheater und dem Geschwister-Scholl-Haus einen fünftägigen Workshop für Kinder ab zwölf Jahren an, in dem das Thema „Grenzen“ aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und eine Abschlusspräsentation erarbeitet wird.
Erstmals werden im neuen Jahr Führungen in Leichter Sprache angeboten. In Kooperation mit der Stabsstelle Inklusion der Stadt Neuss geht das Museum gezielt auf Menschen zu, die aus unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen oder Probleme beim Verständnis komplexer Inhalte haben.
Wie immer beteiligt sich das Museum am Samstag, 28. September 2019, an der Neusser Kulturnacht und der Themenwoche, die vom 7. bis 13. September 2019 stattfindet. In diesem Jahr bietet es auch eine Ausstellung zu den jüdischen Kulturtagen an. Ab Dienstag, 2. April 2019, sind im Grafischen Kabinett die 26 Lithografien für das Malerbuch von Anatoli l. Kaplan zu der Geschichte von Scholem Alejchem zu sehen.
Auch die Dependance des Museums, das Feld-Haus, zeigt zwei Wechselausstellungen. Den Beginn macht ab Sonntag, 24. Februar 2019, die Ausstellung „Die Form wahren. Skulpturen von Josef Neuhaus“. Anlässlich des 20. Todestages des in Neuss verstorbenen Künstlers Josef Neuhaus zeigt das Feld-Haus, welches als Architekturskulptur des dänischen Künstlers Per Kirkeby erbaut wurde, seine geometrisch konkrete Kunst. Die ausschließlich in Weiß ausgeführten Objekte lassen die Betrachtung durch ein lebendiges Spiel aus Licht und Schatten zu einem besonderen Erlebnis werden.
Mit „Aufbruch ins Land der Farben. Die Erfindung neuer Bilddruckverfahren im 19. Jahrhundert“ widmet sich das Feld-Haus einer technischen Neuerung, die das Druckwesen ab dem 18. Jahrhundert revolutionierte. In Kooperation mit Prof. Dr. Andrea Pataki-Hundt und Studentinnen und Studenten von der Technischen Hochschule Köln (CICS – Cologne Institute of Conservation Sciences) wird die Vielfalt der Druckverfahren präsentiert und erklärt. Die Ergebnisse der zum Teil aufwändig hergestellten Bilder beeindrucken noch heute.
Die Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, das Clemens Sels Museum Neuss mit seinem vielfältigen Programm zu erleben, insbesondere Kinder und junge Erwachsene bis zum 21. Lebensjahr, für die es ab sofort freien Eintritt gibt.