Neue Rhododendren blühen

Das Projekt im Botanischen Garten wurde durch den Förderverein und das Amt für Stadtgrün, Umwelt und Klima realisiert.

Spät abends, Ende April kam ein LKW von seiner Tour aus Norddeutschland zurück in Neuss an: Lang erwartet und mit viel Vorfreude wurde neue Rhododendren von dem Gärtnermeister Peter Rossbach und der städtischen Kolonne um Michael vom Dorff entladen und im botanischen Garten eingepflanzt. Damit wurde ein gemeinsames Projekt der Freunde und Förderer des botanische Gartens e.V. und dem städtischen Amt für Stadtgrün, Umwelt und Klima erfolgreich umgesetzt.2705 Neue Rhododendren im Botanischen Garten_2.jpg

Wie kam es zu dem gemeinsamen Projekt?

Schon länger kränkelten die Rhododendren hinter dem Eingang an der Bergheimer Straße und boten den Besucherinnen und Besuchern nur noch während der Blütezeit einen schönen Anblick. Da kam die Hilfe des Vereins, vertreten durch Renate Tillmanns, wie gerufen, mit finanzieller Unterstützung und dem - nicht nur historischen – Wissen um Entwicklung des botanischen Gartens eine Sanierung vorzunehmen: Gemeinsam stieg man in die Neugestaltung des Rhododendronhains ein. Schnell waren sich die Fachleute einig, dass die neue Pflanzung ganz im Geiste des Vaters des botanischen Garten, Heinrich de Cloer, gestaltet werden sollte. Dieser hatte in der Nachkriegszeit sukzessive den ehemaligen Sportplatz zu einem kleinen Park, dem heutigen botanischen Garten umgebaut. Nun bestand die Herausforderung darin Rhododendren zu finden, die diesen Charme der 50er Jahre wiedergaben. Die sorgfältige Recherche von Georg Gremmer als anerkannter Fachmann des Fördervereins brachte Hinweise erster Züchtungen zu den in Frage kommenden Arten und Sorten der 50er Jahre zutage.

Aber gibt es diese Rhododendren heute noch? Und wenn ja, wo sind sie zu erhalten?

Nachdem die Amtsleiterin Henrike Mölleken einen Rundruf in ihrem Netzwerk abgesetzt hatte, wo solche Pflanzen zu erhalten sind, begann eine einmalige Zusammenarbeit mit Dr. Hartwig Schepker, dem Leiter des Rhododendronparks in Bremen. Dort werden seit Jahren diese alten Sorten gezüchtet und vermehrt. Es sollten nur solche Pflanzen zum Einsatz kommen, die sicher frosthart und dabei außerdem blühwillig sind. Eine Liste wurde zusammengestellt, die Freunde und Förderer des botanischen Gartens e.V. haben die Kosten für die Pflanzen getragen, das städtische Amt für Stadtgrün, Umwelt und Klima übernahm Transport und Pflanzung und so fanden bei optimalen Wetterbedingungen die ausgewählten Rhododendren in Neuss ein neues Zuhause. Gut begleitet von den Eisheiligen verliefen auch die ersten Wochen nach der Pflanzung hinsichtlich des Wetters optimal. rodo.jpg

Rhododendren locken Besucherinnen und Besucher in den Botanischen Garten

Die neuen Pflanzen starteten sofort durch und machten kräftige neue Austriebe, andere blühen schon. Besucherinnen und Besucher können sich an der weißblühenden "Helene Schiffner", der roten „Margot“ oder an der Sorte "Bismarck", die in einem Pastellton mit dunklem Auge blüht, erfreuen. Ein Dank gilt auch allen Paten von Bäumen und Sträuchern im Botanischen Garten, die mit Ihrem Beitrag diese Aktion ermöglicht haben.