Impressionen der Studioausstellung mit Schülerinnen des Marienberg Gymnasiums, Museumsdirektorin Dr. Uta Husmeier-Schirlitz und Kuratorin Anita Hachmann.

Poetisierung der Bewegung

Fotografische Hommage an Loïe Fuller Superstar im Clemens Sels Museum | Unterricht am Original

Unter der Leitung von Lehrer Olaf Gruschka entstanden im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Unterricht am Original“ fotografische Gruppenarbeiten zur aktuellen Sonderausstellung „Loïe Fuller Superstar. Tänzerin aus Licht und Farbe“. Schülerinnen des Erzbischöflichen Gymnasiums Marienberg setzten sich mit der innovativen Künstlerin und Wegbereiterin des modernen Tanzes kreativ auseinander. Die Studioausstellung wurde jetzt von der Kuratorin Anita Hachmann eröffnet und ist noch bis zum 30. Januar 2022 im Clemens Sels Museum Neuss zu sehen.

Olaf Gruschka beschreibt das Projekt der Schülerinnen in einem Wandtext wie folgt: „Bei den vorliegenden Fotoarbeiten der Schülerinnen des Gymnasiums Marienberg wird ein synthetisch zusammenfassendes Sehen wider die Mechanik des fotografischen Apparates realisiert, dass den Wahrnehmungsvorgang auf den Eindruck reduziert. Alle Arbeiten wurden als Gruppenarbeit geplant und realisiert. Teilweise spielt die Optik der Kamera mit einer Inkongruenz der Kameraführung und des sich bewegenden Objekts. Ein Rauschen überzieht dann die Fotografie. Die Schülerinnen praktizieren ein sehendes Sehen mit dem technischen Gerät, das nicht nur wiederkennen will, sondern die Wirklichkeit multiperspektivisch einfängt und in die Fläche bannt. Dieses Sehen umkreist die fotografischen Arrangements ganzheitlich, verweilt auf keiner Einzelheit und verwebt alle Erscheinungen mit dem optischen Resultat einer schimmernden, leuchtenden Vibration. In den Fotografien entsteht nicht das Abbild eines Dinges, sondern das jeweilige Bild in seinem Wandel. Das Sehen ist kein oberflächliches, vordergründiges Sehen, es bleibt ein nuanciertes Sehen, ein Kräftegeflecht der Wirklichkeit, das nicht die Invarianten, sondern die Varianten wiedergibt. Die Konstanz des Bildes besteht nicht in der Invariabilität, nicht in der Unveränderlichkeit der Erscheinungen, sondern in ihrer extremen Variabilität, in ihrer extremen Veränderlichkeit, die als Werdendes zu begreifen ist.“

(Stand: 20.12.2021, Kro)