Eine Reise mit musizierenden "Mäusen" und "Fröschen"

Eine Reise mit musizierenden "Mäusen" und "Fröschen"
Eine Reise mit musizierenden "Mäusen" und "Fröschen"

Lesen Sie einen Bericht über die Veranstaltung aus der NGZ von Klaus Niehörster vom 24.Mai 2017

Solch ein großer Konzertsaal und so kleine Künstler - das ist der erste Eindruck in der Neusser Stadthalle von diesem Abend mit den Streicherensembles der Musikschule. Doch dabei bleibt es nicht, denn die Kinder und Jugendlichen treten in einer sehr stattlichen Anzahl an und schaffen sich allein damit von Anfang an große Beachtung.

Der Klang hat, um das Mindeste zu sagen, in jedem Fall eine ganz spezielle Note. Wenn die Instrumente manchmal auch größer sind als die Spieler - es verbindet sich damit gleichwohl ein zusätzlicher Reiz. So hatte das "Spielkreiskonzert der Streicher" der Musikschule der Stadt Neuss in der großen Halle auch eine ganze Menge für Augen und Ohren zu bieten. Von den "Streicherzwergen" über die "Streicherfrösche" und "Streichermäuse" bis zum Jugendsinfonieorchester "Sinfo" lief das Musizieren dann in sechs Stufen ab.

Einzelne Interpreten traten nicht hervor, denn der Star war jeweils die Gruppe. "Unsere Philosophie ist, dass wir nicht nur den Einzelnen Unterricht geben, sondern von Anfang an das Zusammenspiel pflegen", erklärte Helene Wimmer. Der Unterricht sei kostenlos, weil komplett von der Stadt subventioniert. Die Fachleiterin für die "Streicher" an der Musikschule im Romaneum hatte die kurze und prägnante Moderation übernommen.

Solche Vorführungen werden im Publikum erkennbar stark mit großen Sympathien aufgenommen - wie sich vom ersten Bogenstrich an und beim Blick in die sehr gut besuchte Halle zeigte. Überall gab es strahlende Gesichter.

Das Publikum ließ sich gern auf die einstündige musikalische Reise ein, folgte den "Zwergen" auf die Känguru-Safari nach Australien, den "Fröschen" nach Amerika und den "Mäusen" mit "Mary Poppins" in die Welt des Musicals. Mit Österreich durfte das wahre klassische Musik-Dorado selbstredend auch nicht fehlen, und Norwegen setzte den vielumjubelten Schlusspunkt.

Und weil einige Erwachsene wie Stützen in einem Bauwerk in die Ensembles eingezogen waren, hatten die jungen Schüler den nötigen Halt, und es blieb ihnen unnötiger Stress erspart. Überraschungen, wie von Helene Wimmer ausdrücklich angekündigt, bot jedes der sechs Stücke.

Die Streicherzwerge bevorzugten noch einige akustische Zurückhaltung, die große "Frösche"-Schar lebte auf, und die "Mäuse" füllten das "Chim chim cheree" geradezu stilsicher mit ihrem rätselhaften "supercalifragilistikexpialigetisch". I Giocosi intonierten den Radetzkymarsch genauso schwungvoll wie vom Komponisten Johann Strauss gemeint. Den Schritt vom Erlernten zur Interpretation gingen auch die Gruppe "Concerto" und erst recht das Jugendsinfonieorchester "Sinfo" mit Griegs Sinfonischem Tanz Nr. 1. Respekt!
Quelle: NGZ