02.08.1999 - Entwicklung am Energiemarkt

... zum stärksten Preisrutsch seit Öffnung der Märkte gekommen ist, scheinen jetzt auch die Energiepreise für private Haushalte in Bewegung zu geraten. Der Essener RWE-Konzern hat Ende letzter Woche den Stromwettbewerb im sogenannten Massengeschäft eröffnet. Bundesweit will der Konzern allen 38 Millionen privaten Haushalten in Deutschland einen günstigen Einheitstarif anbieten. Neusser Haushalte übrigens profitieren als RWE-Kunden schon seit geraumer Zeit von diesem günstigen Strompreis.
Bürgermeister Herbert Napp sieht die Entwicklung der Strommärkte mit Interesse. Bereits in den vergangenen Monaten hatte er unter anderem mit Düsseldorf und Krefeld Gespräche geführt, die eine große leistungsfähige Energieversorgung im regionalen Verbund zum Ziel haben. Napp begrüsst vor allem die Tatsache, dass nach Industrie und Gewerbe, die bisher alleine in den Genuss von Preisreduzierungen kamen, jetzt auch Privathaushalte berücksichtigt werden. Generell steht er der Liberalisierung der Strommärkte sehr positiv gegenüber, mahnt jedoch an, dass gewisse Voraussetzungen, wie die Regelung der Durchleitungskosten, dringend geschaffen werden müssen. Auch die Abrechnung am Zähler, so Napp, sei noch problematisch. Unverkennbares Zeichen, dass der Wettbewerb der Stromkonzerne nun auch Neusser Terrain erreicht hat, sind Postwurfsendungen, in denen die Energieversorgung Baden-Württemberg an mögliche Interessenten in Neuss Preis-Offerten unterbreitet. Napp: Der Wettbewerb ist nur zu begrüssen und wir sind im Gespräch. Gerade was die noch zu lösenden logistischen Probleme angehe, habe er vor kurzem noch mit Vertretern der Energieversorgung Baden-Württemberg gesprochen. Napp: Wir müssen den Wettbewerb nutzen, um die günstigsten Angebote für die Neusser Haushalte auszuschöpfen. In diesem Sinne beabsichtigt er, in den nächsten Tagen ein Gespräch mit den Stadtwerken Neuss zu führen. Napp: Die privaten Kunden müssen - ähnlich wie auf dem Telefonmarkt - von der Entwicklung durchschlagend profitieren.
*