30.03.2001 - 68. Sitzung der Fluglärmkommission für den Flughafen Düsseldorf

Unter Vorsitz des Meerbuscher Bürgermeisters Dieter Spindler tagte jetzt die Fluglärmkommission für den Flughafen ...

...Düsseldorf. Als Gast nahm Regierungspräsident Jürgen Büssow an der Sitzung teil. Die Kommission schlägt der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS) vor, die Nordabflugroute im Bereich Meerbusch Lank-Latum und Düsseldorf Wittlaer wieder auf den Stand vor Juli des vergangenen Jahres zurückzuführen. Dies geschieht unter Beibehaltung der von der DFS unter der Arbeitsbezeichnung "NesSS" eingeführten Abflugverfahren und wird möglich durch die Verlegung des Abdrehpunktes auf die Position vor der Umstellung, d. h. auf eine Meile nach dem Start. Auf diese Weise gewinnen die Flugzeuge an Höhe. Zusätzlicher Höhengewinn soll durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung im Kurvenflug erreicht werden. Ergänzend soll die Änderung eines Wegepunktes dazu führen, daß zukünftig die Flugroute im weiteren Verlauf zwischen den Duisburger Stadtteilen Mündelheim und Serm verläuft. Ein Vorschlag der Stadt Duisburg, wonach die Route westlich von Mündelheim verlaufen solle, hätte erhebliche Mehrbelastungen für Meerbusch zur Folge und wurde deshalb nicht weiter verfolgt. Die Änderung kann laut DFS frühestens zum 14. Juni 2001 umgesetzt werden. Die Entscheidung in der Kommission berücksichtigt die grundsätzliche mehrheitlich vertretene Position, daß jede Lösung sich vorrangig an der ursprünglichen Ausgangssituation orientieren sollte. Darüber hinaus hat die Kommission die DFS gebeten, sich dafür einzusetzen, daß die jetzt verstärkte Nutzung der Nordabflugroute, die durch eine Neuordnung des europäischen Luftraum bedingt ist, wieder zurückgeführt wird. Der "Umweg" über die Nordstrecke ist sowohl aus der Sicht des DFS als auch der Airlines nicht befriedigend. Allerdings sei eine schnelle Änderung aus heutiger Sicht nicht absehbar. Unbeantwortet blieb die Frage nach dem Entscheidungsprozeß, der zu der neuen Verteilung geführt hat. Hier hat die Kommission die DFS um Klärung gebeten. Die in der letzten Sitzung empfohlene Verlegung des Abdrehpunktes der nördlichen Abflugroute zwischen Ratingen-Breitscheid und Essen-Kettwig in Richtung Kettwig stellt sich nach Überprüfung der DFS und des Luftfahrt-Bundesamtes in bezug auf die insgesamt betroffene Bevölkerung als dann deutlich ungünstigere Variante dar, so daß die Route in der gegenwärtigen Form beibehalten wird. Ein Antrag der Stadt Neuss, bis zur Ortslage Grefrath die erreichte Bündelung weiterhin sicherzustellen, anschließend aber eine breitere Streuung im Süden von Neuss herbeizuführen, wurde von der Kommission ebenfalls ausführlich beraten. Dem ersten Teil des Antrages hat die Kommission zugestimmt, die breitere Streuung wurde jedoch abgelehnt, um eine unverhältnismäßig hohe Beeinträchtigung dicht bewohnter Stadtteile im Süden von Neuss und im Düsseldorfer Süden zu vermeiden. Die Kommission stimmt daher mit der grundsätzlichen Position der Bundesvereinigung gegen Fluglärm überein, die sich ebenfalls für eine Bündelung ausspricht. *