07.11.2001 - Napp bittet Ministerpräsident Clement um Hilfe

In einem persönlichen Brief an Wolfgang Clement hat Bürgermeister Herbert Napp ...

...jetzt den nordrhein-westfälischen Ministerpräsident um Hilfe beim „Kampf um den Erhalt von Textron“ in Neuss gebeten. Von dem „herben wirtschaftlichen Schlag für die Stadt Neuss und das Land Nordrhein-Westfalen“ seien nicht nur rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so wie deren Familien, sondern auch zahlreiche Handwerksbetriebe und Zulieferfirmen betroffen. In seinem Schreiben an Clement ersucht Napp um einen kurzfristigen persönlichen Termin um die Hintergründe zu erläutern. Nach Gesprächen mit der Geschäftsführung des Unternehmens diese Woche erscheinen dem Neusser Bürgermeister „die Gründe für die geplante Schließung der Firma Textron keinesfalls betriebswirtschaftlich plausibel“. Napp bittet den Ministerpräsidenten, diesem Thema höchste Priorität einzuräumen und dieses „gemein¬same Anliegen der Stadt Neuss und des Landes NRW zur Chefsache zu machen“.
Ebenfalls diese Woche hatte Napp an den Chairman and Chief Executive Officer von Textron Inc. in Providence, USA, Lewis B. Campbell geschrieben und um ein persönliches Gespräch, in Neuss oder in den USA, gebeten. Auch unter Be¬rücksichtigung der geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und unter dem permanenten Prozess der betriebswirtschaftlichen Optimierung, sei die Entscheidung das Neusser Werk zu schließen für ihn gerade unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten wenig nachvollziehbar. Die Stadt Neuss hat, so Napp in seinem Schreiben an den Textron Chairman weiter, auch gemeinsam mit Landesministerien seit vielen Jahren die Entwicklung des Unternehmens begleitet und noch zuletzt ein optimales Ersatzgrundstück für einen neuen Produktionsstandort angeboten. Darüber hinaus biete die Stadt bei einem Verbleib des Unternehmens in Neuss bei der planungsrechtlichen Entwicklung des Altstandortes dem Unternehmen einen erheblichen  betriebswirtschaftlichen Vorteil.
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