09.06.2004 - Shakespeare Festival 2004 - Auch die leisen Töne sind gefragt

Neuss (PN/Fi/905). Wenn es um aufwendige Kostüme, überraschende Bühnenbilder und Rollenbesetzungen oder atmosphärisches Theater geht, das auf die übliche Distanz zwischen Akteuren und Publikum verzichtet, liegt es nahe, dass hiermit ei¬nige liebgewonnene Eigenschaften des Shakespeare Festivals im Globe Neuss gemeint sind.

Die - im wahrsten Sinne des Wortes - Kunst, auch die leisen Töne zu treffen und Shakespeares einfühlsames Figurenspiel auf diese Weise zur Geltung zu bringen, stellt einen ebenso selbstverständlichen Teil des Festivals dar. Besondere Vorfreude richtet sich in diesem Jahr auf den Auftritt von Jutta Lampe, die am Mittwoch, 23. Juni 2004, aus dem Versepos Venus und Adonis lesen wird. Jutta Lampe zählt wohl zu den bekanntesten und herausragendsten deutschen Theater- und Filmschauspielerinnen. Fast drei Jahrzehnte gehörte sie dem Ensemble der Berliner Schaubühne an, in denen sie gemeinsam mit den Regisseuren Peter Stein und Luc Bondy die deutschsprachige Theaterlandschaft mit Glanz erfüllt hat. Ihre Bühnenkarriere begann Jutta Lampe 1964 am Bremer Theater. 1969 wechselte sie zum Schauspielhaus in Zürich, bevor sie 1970 ihr langjähriges Engagement an der Schaubühne in Berlin begann, an der sie bis 1999 spielte. Von 1993 bis 1996 folgten mehrere Gastspiele bei den Salzburger Festspielen, 2001 ging sie ans Wiener Burgtheater und blieb dort bis 2002. Bei ihren Filmarbeiten profilierte sich Jutta Lampe vornehmlich mit anspruchsvollen Literaturverfilmungen. Peter Stein und Luc Bondy waren auch hier ihre kongenialen Begleiter auf dem Regiestuhl, wie zum Beispiel in der Brecht-Adaption "Die Mutter" aus dem Jahr 1970 (Regie: Peter Stein) oder in "Das weite Land" nach einer Vorlage von Arthur Schnitzler (Regie: Luc Bondy). 1979 arbeitete Jutta Lampe erstmals mit Margarethe von Trotta in "Schwestern oder die Balance des Glücks" zusammen. Für ihre darstellerische Leistung erhielt sie beim 30. Deutschen Filmpreis das Filmband in Gold. Nur ein Jahr darauf feierte sie einen ihrer größten Erfolge, als sie als bei den Filmfestspielen in Venedig für ihre Rolle in Margarethe von Trottas "Die bleierne Zeit" als beste Schauspielerin geehrt wurde.Karten für die Lesung von Jutta Lampe sowie für alle weiteren Vorstellungen des Shakespeare Festivals gibt es in der Tourist-Information, Büchel 6, Neuss, Telefon 02131-273242, und bei allen weiteren an das NRW-Ticket-System angeschlossenen Vorverkaufsstellen oder können im Internet bei www.ticketonline.de bestellt werden.

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