03.06.2005 - Workshop "Leben ohne Barrieren"
Neuss (PN/kl). „Leben ohne Barrieren für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Neuss“ heißt ein Workshop, den die Stadt am Donnerstag, 16. Juni 2005, mit Verbänden der Behindertenhilfe, Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern im Neusser Rathaus veranstaltet.
Die Teilnahme von behinderten Menschen an einem Leben ohne Barrieren ist in vielen Diskussionen der vergangenen Jahre zur Sprache gekommen. Der Sozialausschuss hatte sich noch im Januar mit der Problematik beschäftigt. Jetzt sollen im Rahmen eines Workshops Lösungsansätze für Zielvereinbarungen in Neuss gesucht werden. Barrieren kann es viele geben. Ersichtlich sind sie dort, wo körperbehinderte Menschen aufgrund ihres Handicaps nicht weiterkommen: Rollstuhlfahrer an hohen Bordsteinkanten, an Treppenaufgängen ohne Rampe oder auch in öffentlichen WCs, wenn dort keine behindertengerechten Toiletten vorhanden sind. Auch sehbehinderte Menschen erleben Einschränkungen in ihrer Bewegungsfreiheit, wenn sie keine Unterstützungen vorfinden. Hohe Bordsteinkanten oder Ampelkreuzungen ohne akustische Signale sind einige Beispiele für entsprechende Einschränkungen. Für Menschen mit seelischen oder geistigen Behinderungen gibt es Barrieren, die oft auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Doch auf Barrieren stoßen nicht nur behinderte Menschen. Auch Mütter mit kleinen Kindern haben es nicht immer einfach, wenn sie zum Beispiel mit einem Kinderwagen öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Das Anfang 2004 in Kraft getretene NRW-Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung definiert Barrierefreiheit als "die Auffindbarkeit, Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der gestalteten Lebensbereiche für alle Menschen." Der Zugang und die Nutzung, so das Gesetz, müssen für Menschen mit Behinderung in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe möglich sein; hierbei sei die Nutzung persönlicher Hilfsmittel zulässig.Das Gesetz sieht Zielvereinbarungen zwischen kommunalen Körperschaften und den örtlichen Verbänden der Behindertenhilfe vor. Inhalt dieser Zielvereinbarungen soll der Weg zum Erreichen der Barrierefreiheit sein. In dem von der Sozialverwaltung organisierten Workshop am 16. Juni zwischen 9 und 14.30 Uhr sollen nun Inhalte für die Zielvereinbarungen zwischen den Verbänden der Behindertenhilfe in Neuss und der Stadt gefunden werden. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich für diesen Workshop bei Helge Wallmeier vom Sozialamt unter der Rufnummer 02131-905045 oder per Email Helge.Wallmeier@stadt.neuss.de anmelden.
*