28.09.2006 - PALME führt Alleinerziehende aus Depressivität

Neuss (PN/Fi). Überaus positive Resultate eines Projektes für alleinerziehende Mütter mit dem Namen PALME legten jetzt Professor Matthias Franz von der Universität Düsseldorf und Jugenddezernent Peter Söhngen von der Stadt Neuss vor.

Alleinerziehende Mütter leiden in Deutschland an einer hohen psychosozialen Belastung. Nach einem sechs monatigen Trainings-Programm zeigte sich, dass das seelische Befinden der beteiligten Mütter und Kinder sich deutlich verbessert hatte. PALME steht für Präventionsgruppe für alleinerziehende Mütter geleitet von Erzieherinnen und Erziehern. Mitarbeiter von Kindertagesstätten waren zunächst für diese Aufgabe von Angehörigen des klinischen Instituts für psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität geschult und fortlaufend fachlich betreut worden. In 20 Sitzungen der Interventionsgruppen ging es anschließend unter anderem um die Bearbeitung von Selbstwertproblemen und Depressivität, den Abbau von Schuldgefühlen der Alleinerziehenden gegenüber ihren Kindern und der Einübung sozialer Kompetenzen. Das erstmalig in Neuss durchgeführte bundesweite Präventionsprogramm sollte das kindliche Umfeld stabilisieren und die seelische Belastung der alleinerziehenden Mütter mindern. Die Mütter selbst äußerten sich jetzt äußerst positiv zu den Ergebnissen des PALME-Programms und sehen zu über 90 Prozent ihre Beziehung zum Kind verbessert. So lag beispielsweise vor Beginn des Projektes der Grad der Depressivität bei einer Vielzahl der Mütter im medizinisch-klinischen Bereich. Nach den Gruppensitzungen waren diese Werte durchgängig auf Normalwerte gesunken.An dem Kooperations-Projekt PALME der Universität Düsseldorf und des Jugendamtes mit zahlreichen Kindertagesstätten hatten 65 alleinerziehende Mütter aus Neuss teilgenommen. Das Präventionsprogramm verfolgt im Einzelnen drei Kernziele: die Reduzierung der seelischen Beeinträchtigung und Stärkung des Selbstwertgefühls sowie der emotionalen Selbstwahrnehmung der Mütter, die Förderung und Stabilisierung der Mutter-Kind-Beziehung sowie Veränderungen im Leben der Mütter einzuleiten. Auf Grund seiner als exzellent beurteilten Konzeption wird PALME im Rahmen des Förderschwerpunktes "Prävention für den Menschen" erstmalig vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit Bundesmitteln gefördert.

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