18.12.2006 - Stadt rechnet ab 1. Januar kaufmännisch | Eröffnungsbilanz wurde im Rat eingebracht

Neuss (PN/kl). Am Freitag, 15. Dezember 2006, ist für das Finanzwesen im Neusser Rathaus eine neue Zeitrechnung eingeläutet worden.

Mit der Einbringung des Haushalts für das Jahr 2007 und der Finanzplanung bis 2010 legte Stadtkämmerer Frank Gensler den Mitgliedern des Rates erstmals den Entwurf einer Eröffnungsbilanz vor, die alle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der Stadt enthält. Zum 1. Januar 2007 stellt die Stadt ihr Rechnungswesen von der Kameralistik auf die sogenannte doppische Haushaltsführung um. Doppik ist ein Kunstwort aus der Betriebswirtschaftslehre. Die Abkürzung steht für die kaufmännische DOPPelte Buchführung In Konten Soll und Haben. Mit dem neuen Haushalt wird nicht mehr nur auf Zahlungsströme abgestellt, sondern auf den gesamten Ressourcenverbrauch im Rahmen eines kaufmännischen Rechnungswesens. Die Erfassung und Bewertung des Gesamtvermögens der Stadt ist eine wesentliche Grundlage, um Transparenz zur Verbesserung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit herzustellen. So wird den politischen Gremien erstmals umfassend deutlich, was die zur Verfügung gestellten Leistungen tatsächlich kosten.Die Bilanz zeigt auf, dass die Stadt Neuss außerordentlich gut dasteht. Bei einer Bilanzsumme von 1,3 Milliarden Euro betragen die Schulden aus Krediten nur 81,5 Millionen Euro. Das Eigenkapital beträgt 759,8 Millionen Euro, was einer Eigenkapitalquote von rund 60 Prozent entspricht. Die vorgesehenen Investitionen innerhalb des Haushalts (also ohne Gebäudemanagement, Stadtentwässerung und Friedhöfe) liegen bei 43,7 Millionen Euro.Da der Haushaltsausgleich wegen des Systemwechsels eine andere Dimension erhält, legte der Stadtkämmerer ein Haushaltskonsolidierungskonzept vor, das vom Rat und den Ausschüssen beraten und beschlossen werden muss. Im Erfolgsplan steht den Erträgen in Höhe von 343,9 Millionen Euro ein Aufwand von 366,9 Millionen Euro gegenüber. Das ergibt eine Unterdeckung von 23 Millionen Euro. Diese Unterdeckung wird sich im Finanzplanungsraum bis 2010 noch beträchtlich verändern, so dass Neuss bei Umsetzung der Haushaltsbegleitbeschlüsse im Rahmen des Haushaltskonsolidierungskonzeptes trotz der Umstellung auf den neuen Rechnungsstil im Jahr 2010 wieder einen auch originär ausgeglichenen Haushalt haben wird.

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