06.08.2007 - Neue Knöllchen-Computer dämmen Papierberg ein

Neuss (PN/kl). Eine erhebliche Reduzierung des Schriftverkehrs bringt die Einführung neuer Erfassungsgeräte für die Überwachung des ruhenden Verkehrs mit sich.

Die von den Politessen mitgeführten Mobilcomputer ermöglichen es, am Fahrzeug eine konkretisierte gebührenpflichtige Verwarnung mit Tatvorwurf, Verwarngeldbetrag, Kassenzeichen und Bankverbindung zu hinterlassen. Auf Grund dieser Informationen haben die Verwarnten die Möglichkeit, ihr "Knöllchen" direkt zu überweisen und nicht auf ein weiteres Schreiben warten zu müssen. "POLITESS X600" heißen die 17 Mobilcomputer, die das Amt für Verkehrsangelegenheiten ab Mitte August im Einsatz haben wird. Die alten, seit dem Jahr 2000 verwendeten Erfassungsgeräte waren technisch überholt und äußerst reparaturanfällig. Aus diesem Grund hat sich die Stadt für eine Neuanschaffung von Geräten der neuesten Generation entschieden. Entscheidender Vorteil von "POLITESS X600" ist, dass alle Module (Tastaturfeld, Display, Farbkamera und Drucker) in einem Gehäuse untergebracht sind. Bei Geräten anderer Firmen sind der Drucker oder die Kamera über Steckverbindungen anzuschließen, so dass es zu Gewichtsverlagerungen und zum Verschleiß der Verbindungen kommt. Rund 40.000 Euro kosten die neuen Geräte im Jahr. Eine Summe, die sich durch die Reduzierung der bisherigen Portokosten und weitere Einsparungen schnell amortisiert. Etwa 30 Prozent der Verkehrsteilnehmer nämlich zahlen ihr "Knöllchen" direkt, ohne dass der meist zweiseitige Brief "Schriftliche Verwarnung/Anhörungsbogen" verschickt werden muss. Das hat eine entsprechende Umfrage ergeben. Für die Versendung von 95.000 Schreiben jährlich werden zurzeit Portokosten in Höhe von 47.500 Euro fällig. Bei einer frühzeitigen Zahlung des Verwarnungsgeldes kann auf die Versen¬dung von 28.500 Schreiben verzichtet werden. Außerdem sind häufig Nachforschungen hinsichtlich der Person des verantwortlichen Fahrzeugführers (zum Beispiel bei Firmen- oder Mietfahrzeugen, Anschriftenänderungen, Fahrzeugverkäufen) notwendig. Werden diese Knöllchen sofort gezahlt, entfallen ebenfalls Kosten für einen aufwendigen Schriftverkehr.

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