07.05.2008 - Die leistungs(-steigernde) Gesellschaft | Anmeldung zu den Podiumsveranstaltungen im Rahmen des Neusser Modells ab sofort möglich

Wesentlicher Bestandteil des Antidopingkonzeptes „Neusser Modell“ ist eine Informations- und Vortragsreihe mit hochkarätigen Referenten aus Sportwissenschaft, Dopingprävention und Dopinganalytik, das sich mit den Themen Doping in Sport und Gesellschaft befasst.

Unter dem Titel "Die leistungs-(steigernde) Gesellschaft" präsentiert die Stadt Neuss gemeinsam mit dem Stadtsportverband an drei Terminen im Mai und Juni moderierte Podiumsveranstaltungen mit Experten des Zentrums für Dopingprävention in Heidelberg und der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA), Dopingforschern des Instituts für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln und des Zentrums für präventive Dopingforschung (ZePräDo) sowie im Kampf gegen Doping engagierte Journalisten und Autoren und Fachleute des Olympiastützpunktes Rheinland. Interessierte Sportler, Lehrern, Eltern, Trainer und sonstige Sportinteressierte können sich ab sofort zu den drei Podiumsveranstaltungen im Rahmen des Neusser Modells anmelden.

Zum Auftakt am Montag, 19. Mai 2008, 19.30 Uhr, heißt es „Dopingsünder fallen nicht vom Himmel“ - Sozialisation zum Doping und Maßnahmen dagegen. In der Entwicklung eines jungen Athleten gibt es viele Faktoren, die den Einsatz von leistungssteigernden Präparaten provozieren können. Hoher zeitlicher Aufwand für das Training, der dazu führt, dass Schul- und Berufsausbildung für den Sport vernachlässigt oder sogar ganz aufgegeben werden. Da scheint Sport oft die einzig verbleibende Verdienstmöglichkeit und so sinkt die Hemmschwelle zum Einsatz von leistungssteigernden Präparaten. Welche weiteren Faktoren eine Rolle spielen, soll mit dem Modell der "Biographischen Falle" erklärt werden. Der Übergang von der Theorie zur Praxis wird am Beispiel oft tragischer Lebensläufe einzelner Sportler dargestellt, die sich zunächst zu hoffnungsvollen Athleten entwickelten, doch später in Drogenkarrieren abrutschten oder medikamentenabhängig wurden. Mögliche Wege aus der "Biographischen Falle", also Maßnahmen und Strukturen, die solche Karrieren verhindern, zeigt ein Beitrag über den Olympiastützpunkt Rheinland.  Als Referenten sitzen an diesem Abend Professor Dr. Uwe Schimank, Professor für Soziologie an der Fern-Universität Hagen und Mitautor des Buches "Die Dopingfalle", Ralph Meutgens, Doping- und Radsportexperte, Herausgeber des Buches "Doping im Radsport", sowie Michael Scharf, Leiter des Olympiastützpunktes Rheinland und selbst ehemaliger Weltklasse-Fünfkämpfer, auf dem Podium.

Die beiden weiteren Podiumsveranstaltungen stehen unter dem Titel „Dopingschwarzmarkt, Gendoping und intelligente Dopingkontrollen“ (26. Mai) sowie „Gedopt wird nicht nur im Sport - gesamtgesellschaftliche  Bereitschaft zur unnatürlichen Leistungssteigerung“ (2. Juni 2008). Als Referenten stehen Dopingforscher des Instituts für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln und des Zentrums für präventive Dopingforschung (ZePräDo) sowie des Zentrums für Dopingprävention in Heidelberg und der Arbeitsgruppe Prävention der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) zur Verfügung.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenfrei. Anmeldeformulare stehen im Internet unter www.neusser-modell.de und können per Post an den Stadtsportverband Neuss e. V., SSV-Geschäftsstelle, Rheinstraße 18, 41460 Neuss, per Fax an 02131/569165 oder per Email an ssv@stadtsportverband.de geschickt werden.
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