15.12.2009 - Eröffnung Feld-Haus

Neuss (PN/Sev). In einem jener Bauwerke, die der dänische Künstler Per Kirkeby als begehbare Skulpturen auf dem weiten Gelände des Kulturraum Hombroich errichtet hat, eröffnet am 21. Februar 2010 eine Dauerausstellung, an der sich Alt und Jung gewiss nicht werden satt sehen können:

Als Dependance des Neusser Clemens-Sels-Museums wird an diesem Tag das „Feld-Haus“ feierlich seiner Bestimmung als Museum für populäre Druckgrafik übergeben, und von diesem Tage an können kulturhistorisch Interessierte, Liebhaber wunderlicher Poesie und Sammler historischer Comics eine Kollektion bestaunen, die so ziemlich das gesamte emotionale Spektrum von tiefnaiver Rührung bis zu hemmungsloser Heiterkeit auslösen dürfte. Gratulationskarten, Moritaten, Liebesgrüße mit Ranken, Rö-schen und redseligen Reimen, Bewegliches und Bewegendes, Devotionalien für den Tagesbedarf, dazu literarische Ergüsse, vor denen „Des Knaben Wunderhorn“ verstummt – es gibt in diesen Exponaten aus dem 18. und 19. Jahrhundert vieles, das unbezahlbar im wörtlichen wie im übertragenen Sinne ist.

Dass diese insgesamt rund 5.000 Stücke umfassende Sammlung, von der stets etwa 300 zu sehen sein werden, in Kirkebys Feld-Haus ihre Heimat findet, ist kein Zufall: Die architektonische Skulptur hat ihren Namen erhalten, da Dr. Irmgard Feldhaus, die ehemalige Direktorin des Clemens-Sels-Museums Neuss, die am 20. Februar 2010 ihren 90. Geburtstag feiert, ihre in Jahrzehnten zusammengetragene Sammlung von unzähligen vor dem Verfall oder Vergessen bewahrten Kostbar- und Köstlichkeiten der Stadt Neuss geschenkt hat. Dass ihr Wiegenfest kein Dinner for one wird, versteht sich dabei wohl von selbst.
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