16.03.2010 - Neue Maßnahmen für Frühwarnsystem
Neuss (PN/Sp). Die jetzt gestartete Verteilung von Willkommenspaketen in den beiden Neusser Geburtskliniken mit Informationen für (junge) Eltern und eine neue Webseite über das ‚Soziale Frühwarnsystem’ sind zwei weitere Projekte „die zeigen, dass das Jugendamt der Stadt Neuss nicht nur ‚Eingriffsbehörde’, sondern für Familien auch beratend und unterstützend da ist, “ erklärt der Neusser Sozialdezernent Stefan Hahn.
Die Willkommenspakete bestehen aus einem mit ‚Herzlich Willkommen, Stadt Neuss, Jugendamt’ bedruckten Leinenbeutel, der unter anderem mit einem Lätzchen, Programmen der Neusser Familienbildungswerke sowie einer Broschüre mit wichtigen Themen, wie zum Beispiel Elterngeld und Kindergeld, gefüllt ist. „Die Tasche wird nicht nur möglichen Problemfällen zur Verfügung gestellt, sondern soll als Hilfsmittel für alle jungen Eltern dienen“, sagt Achim Tilmes, Leiter des Neusser Jugendamtes. Die neue Webseite unter www.so-frueh.de richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt, hat aber auch einen speziellen Bereich für „Profis“, wie beispielsweise Erzieher, Lehrer oder Ärzte. Als digitale Maßnahme des Sozialen Frühwarnsystems werden verschiedene Möglichkeiten von Hilfen und Unterstützung sowie Adressen und Ansprechpartner für vielfältige familiäre Problemlagen aufgelistet. „Auch wenn die Erfolge von präventiven Maßnahmen kaum messbar sind“, so Sozialdezernent Hahn, „haben sie dennoch einen Nutzen, wenn Eltern über Beratungs- und Unterstützungshilfen informiert werden und diese in Anspruch nehmen.“ Die Gestaltung der Webseite und der Taschen wurde in Zusammenarbeit mit der Agentur h1 realisiert.
Das soziale Frühwarnsystem in Neuss dient dazu, frühzeitig Unterstützungsbedarfe bei Kindern wahrzunehmen und entsprechende Hilfen zu vermitteln. Dies geschieht nach einem strukturiertem System: Wahrnehmen – Warnen – Handeln. Partner im Netzwerk „so früh“ sind Personen in Institutionen, die viel mit Kindern und Eltern zu tun haben. Hierzu gehören unter anderem Gynäkologen, Geburtskliniken, Hebammen, Kinderkliniken, Kinderärzte, Tagespflegepersonen, Kindertageseinrichtungen und Schulen. Um den teilnehmenden Netzwerkpartnern bei der möglichst frühen Wahrnehmung der Unterstützungsbedarfe bei Kindern und deren Familien Unterstützung anzubieten, wurden standardisierte Wahrnehmungsbögen erarbeitet. Diese sollen die Beobachtungen der einzelnen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Institutionen strukturieren, um so die Bewertung einer wahrgenommenen Auffälligkeit zu erleichtern. Aus dem Sozialen Frühwarnsystem heraus werden dann, sofern erforderlich, Hilfen für die Familien vermittelt.
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