01.07.2011 - Shakespeare – ein Deutscher Dichter
Am kommenden Sonntag, 3. Juli 2011, gastiert Sebastian Koch, einer der gefragtesten Charakterdarsteller Deutschlands, gemeinsam mit seinem Londoner Kollegen Philip Cumbus ("Romeo and Juliet", "Love's Labour's Lost") im Neusser Globe.
Die beiden bringen eine prominent besetzte Lecture des Londoner Underglobe auf die Bühne: In einer zweisprachigen Anthologie aus Texten Shakespeares und deutscher Dichter von Goethe bis zur Gegenwart sowie mit Ausschnitten aus frühen Verfilmungen und jüngeren deutschen Bühnendarstellungen wird der Einfluss Shakespeares auf die deutsche Sprache, Literatur, Film- und Theaterkultur verdeutlicht. Nach der mit Begeisterung begrüßten Premiere im Londoner Globe Theatre am 14. Oktober 2010 kommt dieser Shakespeare-Abend nun zum Globe Theatre nach Neuss. In einem Querschnitt aus zweisprachigen Lesungen von Texten Shakespeares und deutscher Dichter von Goethe bis heute, und mit Ausschnitten aus frühen Verfilmungen und jüngeren deutschen Bühnendarstellungen wird der Einfluss Shakespeares auf die deutsche Sprache, Literatur, Film- und Theaterkultur verfolgt.
Schon Lessing und Herder hatten darauf verwiesen, dass Shakespeares Genie und Natürlichkeit dem deutschen Charakter weit näher lägen als die in Regeln und Konventionen eingeschnürten Dramen der Franzosen. Den Durchbruch der Shakespeare-Begeisterung in Deutschland brachte aber Goethes ‚Rede zum Shakespeare-Tag‘ von 1771 - ein höchst persönliches und inspirierendes Bekenntnis. Die noch heute maßgebliche Übersetzung der Dramen Shakespeares durch August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck im frühen 19. Jahrhundert machte Shakespeare dann geradezu zum deutschen Klassiker. Aufbauend auf diesen Meilensteinen zeichnet der Abend am Globe Theatre nach, in welcher Weise Shakespeare bis ins 21. Jahrhundert hinein die deutsche Kultur beeinflusst und bereichert hat. Durch zweisprachige Lesungen von Goethe bis Heiner Müller - und mit Ausschnitten aus Filmen von Sven Gade, Max Reinhardt und aus Robert Wilson und Rufus Wainwrights Produktion der Sonette Shakespeares mit dem Berliner Ensemble 2009 – wird die Geschichte dieses Einflusses erzählt.
Sebastian Koch (Das Leben der Anderen) und der Londoner Globe-Schauspieler Philip Cumbus (Romeo and Juliet, Love’s Labour’s Lost, Macbeth) stellen die Texte in deutscher und englischer Sprache vor, wobei sie faszinierende Einblicke in die unterschiedlichen Aufführungstraditionen in Großbritannien und Deutschland gewähren. Durch den Abend führt Professor Martin Swales, Emeritus Professor am University College London.
Weitere Informationen unter www.shakespeare-festival.de.