13.07.2011 - Bedarfsplan zur Kinderbetreuung 2011
Jugend- und Sozialdezernent Stefan Hahn stellte jetzt den „Bedarfsplan zur Kinderbetreuung 2011“ vor. Unter anderem wird darin aufgezeigt, dass die Betreuungsplätze für Kinder bis zum dritten Lebensjahr von deutlich mehr als 35 Prozent der Eltern in den nächsten Jahren nachgefragt werden.
Das Neusser Jugendamt geht von 43 Prozent für das Jahr 2013 aus. Zudem wird angenommen, dass die Zahl in den Folgejahren weiter steigt. Neben den 50 Plätzen in diesem Jahr sollen im kommenden Jahr 268 und im Jahr 2013 343 neue Plätze entstehen. Dies nicht zuletzt, damit die Stadt Neuss dem Bedarf nach U3-Plätzen bis zum endgültigen Rechtsanspruch am 1. August 2013 nachkommen kann. „Ich bin sicher, dass wir alle Plätze benötigen“, sagt Hahn. Bestätigt wird der Jugend- und Sozialdezernent durch eine Prognose, die aufzeigt, dass in Neuss tendenziell mit einer steigenden Zahl von zu betreuenden Kindern zu rechnen ist. Vor dem Hintergrund der aktuell stattfindenden Diskussion zum demografischen Wandel ist dieses Ergebnis „für viele von uns wohl eine Überraschung“, so Hahn weiter. Neben der Entlastung von Eltern haben zusätzliche U3-Plätze noch weitere positive Effekte: „Zum Beispiel fördern sie die Integration von Migranten und sorgen im Rahmen von Hilfen zur Erziehung für eine frühzeitige Förderung von Kindern“, weiß der Leiter des Neusser Jugendamtes Achim Tilmes.
Angestiegen um 84 Kinder (31 Prozent) sind vom Jahr 2010 bis 2011 die belegten Tagespflegeplätze. Insbesondere bei den Kindern im Alter von einem Jahr ist gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 40 Prozent (37 Kinder) festzustellen. Dies hängt auch damit zusammen, „dass immer weniger Frauen einen Karriereknick hinnehmen. Auch volkswirtschaftlich sind wir darauf angewiesen, dass Frauen wieder in den Beruf zurückkehren“, erklärt Hahn. In diesem Zusammenhang appelliert Hahn auch an die Betriebe. „Wir wünschen uns sehr, dass Unternehmen noch stärker bei der Bereitstellung von Kinderbetreuungsplätzen tätig werden“.
In den vergangenen Jahren wurde jährlich der „Kindergartenbedarfsplan“ fortgeschrieben und den städtischen Gremien zum Beschluss vorgelegt. Die Form, in der dies geschah war angesichts der Dynamik, die sich in der Kinderbetreuung allgemein abzeichnet nicht mehr sachgerecht. Vor diesem Hintergrund entwickelten die Verantwortlichen im Jugendbereich einen „Bedarfsplan zur Kinderbetreuung“. Die komplette Veröffentlichung gibt es auch im Internet unter www.neuss.de.
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