18.07.2011 - Lesung mit Guy Helminger

Der Luxemburger Guy Helminger stellt seinen Roman "Neubrasilien" vor. Luxemburg im Frühjahr 1828: Eine Gruppe von Landbewohnern, darunter die selbstbewusste Bauerntochter Josette, lässt all ihr Hab und Gut zurück und macht sich auf den Weg nach Brasilien, angelockt von den Anwerbern des brasilianischen Königs, die fruchtbaren Boden und ein gutes Leben versprechen.
Luxemburg, 170 Jahre später, kurz vor der Wende zum 21. Jahrhundert: Eine Gruppe Flüchtlinge aus Montenegro, darunter das Mädchen Tiha und ihre Familie, kommt nach Luxemburg. Auch sie haben ihr Zuhause verlassen und sind auf der Suche nach einem besseren Leben fernab von der kriegszerstörten Heimat. Weder für Tiha, noch für Josette werden die Verheißungen eines besseren Lebens in der Fremde wahr. Zwei Erzählstränge fügen sich zu einer großen, universellen Erzählung über das, was Menschen antreibt bei ihrer Suche nach Gemeinschaft und einem guten Leben. Guy Helminger erzählt leise, mit feiner Beobachtung und großer Sprachkraft. Er wechselt die Zeitebenen, der Leser wird immer wieder von einer heutigen und eher moderat geschilderten Flüchtlingsproblematik in eine historische Zeit zurückversetzt, in der die Menschen noch ganz anders um ihr materielles Überleben kämpfen mussten.
Karten an der Abendkasse: 7 Euro. Mehr Informationen unter www.literarischer-sommer.eu.
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