© Stephan Morrosch - Fotolia.com
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10.11.2011 - Netzwerktag „so früh“

Der erste „Netzwerktag ‚so früh’“ für die Altersgruppe der...

elf bis 17Jährigen findet  am 14. November 2011, von 14 bis 16 Uhr im Ratssaal des Neusser Rathauses statt. Zielgruppe sind alle Personen, die Kinder und Jugendliche in dieser Altersgruppe betreuen und beraten. Unter anderem stellen drei Institutionen, die täglich mit Jugendlichen umgehen, ihre Arbeit vor. Anschließend findet ein Austausch der Fachleute in verschiedenen Arbeitsgruppen statt.
Nach dem erfolgreichen Verlauf von „so früh“ für die Altersgruppe der 0 bis 10Jährigen wurden die „Frühen Hilfen“ auf die Altersgruppe der 11 – 17Jährigen erweitert. Soziale Frühwarnsysteme und Frühe Hilfen existieren zwar mittlerweile in vielen Städten in Deutschland, jedoch ist die Altersgruppe der über 10Jährigen kaum irgendwo berücksichtigt
Das soziale Frühwarnsystem in Neuss dient dazu, frühzeitig Unterstützungsbedarfe bei Kindern wahrzunehmen und entsprechende Hilfen zu vermitteln. Dies geschieht nach einem strukturiertem System: Wahrnehmen – Warnen – Handeln. Mögliche Partner im Netzwerk „so früh“ sind Personen in Institutionen, die Kinder und Eltern wahrnehmen. Hierzu gehören zum Beispiel Gynäkologen, Geburtskliniken, Hebammen, Kinderkliniken, Kinderärzte, Tagespflegepersonen, Kindertageseinrichtungen, Schulen, das Gesundheitsamt oder die ARGE. Um den teilnehmenden Netzwerkpartnern bei der möglichst frühen Wahrnehmung der Unterstützungsbedarfe bei Kindern und deren Familien Unterstützung anzubieten, wurden standardisierte Wahrnehmungsbögen erarbeitet. Diese sollen die Beobachtungen der einzelnen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Institutionen strukturieren, um so die Bewertung einer wahrgenommenen Auffälligkeit zu erleichtern.
Aus dem Sozialen Frühwarnsystem heraus werden „Frühe Hilfen“ vermittelt. Hiermit ist gemeint, dass die Unterstützung der Kinder und ihrer Familien dann einsetzt, wenn das Kind noch möglichst jung ist. Diese Hilfen sollen zeitnah eingesetzt werden. Zwischen Wahrnehmen eines Bedarfs und Vermittlung der passenden Unterstützung sollte ein möglichst kurzer Zeitraum liegen. Die Inanspruchnahme der Hilfen sollte für die Betroffenen mit so wenigen Hürden wie möglich verbunden sein, also keine lange Wartzeiten auf einen Termin oder Kostenbeiträge. „Frühe Hilfen“ werden von Institutionen angeboten wie Beratungsstellen, Projekten wie „Guter Start ins Leben“ des SKF, Familienbildungsstätten, Verbände der freien Wohlfahrtspflege oder vom Jugendamt.

Das soziale Frühwarnsystem vernetzt und bündelt vorhandene Hilfen und unterstützt durch Vermittlung das Wissen um mögliche Hilfen und eine Vernetzung der Angebote vor Ort. Mit dem Begriff Netzwerke ist im Kontext der sozialen Frühwarnsysteme auch das Zusammenwirken der einzelnen Institutionen, Anbieter oder Einrichtungen in der Einzelfallhilfe gemeint. Wenn beipielsweise in einer Kindertagesstätte ein Kind einen Unterstützungsbedarf aufweist, ist es erforderlich, dass in der Einrichtung eine umfassende Information darüber vorhanden ist, welche Hilfemöglichkeiten in der Stadt Neuss vorhanden sind.