20.09.2012 - Umfangreiche Kanalarbeiten auf der Neusser Furth haben begonnen
Im Rahmen einer zweijährigen Sanierung von Schmutz- und Regenwasserkanälen...
...auf der Neusser Furth hat die InfraStruktur Neuss AöR (ISN) jetzt mit den Arbeiten begonnen. In den Bereichen Schabernackstraße, Pommernstraße, Schlesienstraße, Stahlstraße und Peter-Loer-Straße werden abschnittsweise die rund 60 Jahre alten Kanäle durch neue, teilweise größer dimensionierte, Rohre ersetzt. Rund 2,6 Kilometer Kanalstrecke wird die ISN im Rahmen der Maßnahme erneuern.
In sechs Bauabschnitten, beginnend auf der Schabernackstraße und der Peter-Loer-Straße, werden die Arbeiten bis voraussichtlich Oktober 2014 beendet sein. Die ISN wendet dazu eine Kombination von offenen Leitungsgräben und einem unterirdischen Pressverfahren an. Gleichzeitig werden rund 340 Hausanschlüsse bis zur Grundstücksgrenze erneuert.
Positive Synergieeffekte bei ISN und swn
Etwa 2,8 Millionen Euro investiert die ISN in die Gesamt-maßnahme. Die enge Kooperation zwischen Stadtwerken Neuss (swn) und ISN spart dabei Zeit und Geld. „Durch den Zusammenschluss von Stadtentwässerung und Netzplanung der swn können wir allein durch die räumliche Zusammenlegung vor drei Jahren sehr unkompliziert und schnell Entscheidungen treffen“, erklärt Wilhelm Heiertz, Technischer Leiter der ISN. „Dazu zählen gerade größere Baumaßnahmen wie diese, wo es darum geht, ganze Leitungssysteme zügig und dabei wirtschaftlich sinnvoll umzuverlegen.“
Auch in Sachen Busverkehr ist eine enge Abstimmung mit den swn erfolgt. „Um die Zufahrt zum Johanna-Etienne-Krankenhaus für die swn-Busse zu gewährleisten, verlegen wir die neuen Rohre in einem der ersten Bauabschnitte, der Schabernackstraße, in geschlossener Bauweise“, erklärt der zuständige Bauleiter bei der ISN, Marius Scheffel. „Bei diesem unterirdischen Pressverfahren können wir bei nahezu ungeöffneter Straßendecke arbeiten. Die Zeitersparnis beträgt so mehrere Wochen.“
Ein großer Vorteil für die Busse der Stadtwerke Neuss: „Die Buslinie 848 fährt derzeit lediglich einen kleinen Bogen durch die Sudetenstraße. Wir haben deshalb so gut wie kei-ne Zeitverschiebung in unserem Fahrplan“, so Uwe Koppel-mann, Leiter des Bereiches Nahverkehr bei den swn. „Häu-fig sind es zudem ältere Fahrgäste, die das Johanna-Etienne-Krankenhaus besuchen. Diese müssen so keinen längeren Fußweg zu einer Ersatzhaltestelle zurücklegen.“
Vorwiegend offene Bauweise
In vielen anderen Bereichen der Baumaßnahme wird die ISN dagegen nicht bei geschlossener Straßendecke arbei-ten können. Hier sind offene Leitungsgräben erforderlich. „Das unterirdische Pressverfahren ist in vielen Bereichen technisch nicht anwendbar, weil Bautiefe oder Rohrdurchmesser zu gering sind“, erläutert Heiertz. Auch das Inlinerverfahren, ein „Rohr im Rohr“-System, bei dem das Ur-sprungsrohr erhalten bleibt, kommt bei dieser Baumaßnahme nicht zum Einsatz: “Das Inlinerverfahren eignet sich nur bei geringen Schäden wie kleineren Rissen an den alten Kanälen“, so Heiertz. „Zudem muss eine gewisse Grundstabilität der Rohre gegeben sein. Aufgrund der Schadensbilder, die wir ermittelt haben, werden wir vorwiegend im offenen Verfahren arbeiten müssen.“ Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten erhalten deshalb rund 6000 qm Straße eine neue Asphaltdecke.
Für den Durchgangsverkehr bleiben die jeweils betroffenen Bereiche während der Kanalbauarbeiten gesperrt. Anlieger können bis zur Baustelle heranfahren.
Alle Informationen stehen auch im Internet unter www.infrastruktur-neuss.de zum Abruf bereit.
Das Neusser Kanalnetz – Zahlen und Fakten:
Gesamtlänge des Kanalnetzes: 840 Kilometer
Prozentuale Verteilung der einzelnen Kanalsysteme:
Mischwasserkanäle: ca. 22%
Schmutzwasserkanäle: ca. 38%
Regenwasserkanäle: ca. 40%