24.09.2012 - Interkultur Neuss

Kulturelle Vielfalt ist ein Wesensmerkmal unserer modernen Neusser Stadtgesellschaft...

...Über 20 Prozent der Neusser haben einen Migrantionshintergrund. Sie, aber auch alle anderen Menschen, die hier leben, haben ihre eigenen kulturellen Wurzeln, Fähigkeiten und Bedürfnisse. „Diversity“, also die Erhaltung der „Vielfalt“, ist deshalb ein Ausgangs- und Zielpunkt des kulturpolitischen Engagements. Die Neusser Kulturinstitute stellen sich in ihrer Programmatik und Kulturvermittlung auf das Themenfeld Interkultur ein und haben als „Arbeitsgemeinschaft Interkultur“ eine gemeinsame Veranstaltungsreihe aufgelegt. Die ersten Veranstaltungen, beginnend in der kommenden Woche werden gemeinsam von Volkshochschule, Stadtbibliothek, Stadtarchiv und dem Kulturamt durchgeführt. Neben diesen Einrichtungen wirken in der AG Interkultur Musikschule, Rheinisches Landestheater, Off-Theater, Tanzraum Neuss und künftig weitere Kultureinrichtungen mit.

Das Interkultur-Konzept der Stadt Neuss wurde im Mai 2011 vom Rat beschlossen. Ziele und Handlungsfelder dieses Konzeptes sind die Förderung von Kunst und Kultur in der multiethnischen Gesellschaft und der Zusammenarbeit von Kultureinrichtungen mit Migranten sowie die Förderung von Projekten der Kinder- und Jugendkultur. Die Neusser Kultureinrichtungen gehen mit dem Interkultur-Konzept aktiv auf die rund 38.000 Bürgerinnen und Bürger in Neuss mit Migrationshintergrund zu. Sie wollen sich auf die Bedürfnisse aller Neusserinnen und Neusser einstellen und alle Menschen als Publikum für die Kulturangebote in Neuss gewinnen. Die Qualität von Kunst und Kultur spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der kulturellen Bildung der Neusser Kinder und Jugendlichen, weil hier die größten Zukunftschancen für die kulturelle Teilhabe aller liegen.
Das Interkulturkonzept der Stadt Neuss ist auch im Internet unter www.neuss.de/kultur nachzulesen.

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe präsentiert Kerim Pamuk am Mittwoch, 26. September 2012, um 19.30 Uhr unter dem Titel „Leidkultur – Kabarett oriental“ im Kulturkeller auf der Oberstraße sein drittes Soloprogramm. Darin geht Pamuk dahin, wo es weh tut. Geprägt durch anatolischen Weltschmerz, gepeinigt vom deutschen Grundjammer, durchsiebt er das Leben nach großartigen Momenten des Leidens. Wir sind Papst, haben Hotlinehilfe, Onlinesupport, das Navi im Auto und die Latte im Kaffee – trotzdem ist heutzutage nichts leicht und alles Wissenschaft. Selbst das Kinderkriegen stellt uns vor unlösbare Fragen: Babyblues oder Stilldemenz? Krabbel- oder Therapiegruppe? Beschneidung oder Konfirmation? Elternzeit oder doch gleich Altersteilzeit? Wir Deutschen haben es schwer, oder musste sich je ein Sudanese fragen, welcher Wellnesstyp er ist? Ich leide, also bin ich…
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