26.09.2012 - Neue Broschüre zur Biologischen Vielfalt

Um den Neusser Bürgerinnen und Bürgern...

die biologische Vielfalt in der Quirinusstadt näher zu bringen, hat das Umweltamt jetzt eine Broschüre mit dem Titel „Biologische Vielfalt in der Stadt Neuss“ herausgebracht. Diese zeigt auf 52 bunt illustrierten Seiten beispielhafte Biotop- und Artenschutzprojekte in Neuss und stellt wertvolle Lebensräume im Stadtgebiet mitsamt der dortigen Tierwelt vor. Dabei erfährt man auch Wissenswertes über die Aktivitäten der Stadt Neuss und ihrer im Naturschutz  engagierten Partner vor Ort. Angereichert mit Daten und Fakten bilanziert die Broschüre 27 Jahre städtischen Biotop- und Artenschutz. Gleichzeitig gestattet das Werk einen Ausblick, wie die Stadt Neuss auch zukünftig zum Erhalt und zur Verbesserung der Lebensbedingungen für geschützte Arten in Neuss beitragen will. Adressaten der Broschüre sind interessierte Bürgerinnen und Bürger, Schulen sowie andere Kommunen. Obwohl das Stadtgebiet Neuss in einer der am dichtesten besiedelten Regionen in NRW, am Rande des Ballungsraumes Rhein-Ruhr liegt, beherbergt Neuss eine erstaunliche Vielfalt an Lebensräumen für geschützte oder seltene Tier- und Pflanzenarten. Nicht nur in den FFH- und Naturschutzgebieten Ölgangsinsel, Uedesheimer Rheinbogen mit Fischruhezonen und Mühlenbusch, sondern auch auf den in-tensiv landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen im Neusser Westen und Süden kommen zahlreiche bedrohte Arten vor. So konnten im Rahmen von faunistischen Kartierungen für das städtische Biotopkataster und den Biotopverbundplan in den letzten sechs Jahren auf Neusser Äckern Rote-Liste-Arten wie Kiebitz, Rebhuhn, Feldlerche oder Wiesenpieper festgestellt werden. Auch in stadtnahen sowie dörflichen Bereichen von Neuss brüten Arten wie Schleiereule, Waldohreule, Steinkauz, Waldkauz und Sperber, in Wäldern und Extensivgrünland auch Schwarzmilan, Nachtigall und Teichrohrsänger. In den Flussauen und Parks jagen mindestens acht verschiedene Fledermausarten und in Feuchtbiotopen sowie auf Brachflächen leben verschiedene Molch-, Kröten- und Froscharten. Bei den Insekten sticht der in NRW seltene Dunk-ler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, eine Schmetterlingsart, heraus und an einigen Bahndämmen sowie auf Gleisbrachen wurde auch die lange in Neuss als verschollen geltende Zauneidechse wiederentdeckt. Aus vegetationskundlicher Sicht sind zum Beispiel die Salbei-Wiesen auf den Rheindeichen bemerkenswert.
Die Stadt Neuss fördert bereits seit den 80er Jahren durch gezielte Biotop- und Artenschutzmaßnahmen den Erhalt und die Wiederansiedlung solcher, lebensraumtypischen Arten.
Die Broschüre steht zur Selbstabholung im Umweltamt (Rathaus, Markt 2, Rundbau, 5. Etage) zur Verfügung. 
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