12.04.2013 - Vorbeugen, Behaupten, Verteidigen

Deeskalations- und Selbstverteidigungskurs im Neusser Rathaus...

...„Schukon“ (Schutzkonzept) lautet der Titel eines aus drei Modulen bestehenden Deeskalations- und Selbstverteidigungskurses für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus potenziell gefährdeten Bereichen des Neusser Rathauses, der jetzt erfolgreich durchgeführt wurde. „Er soll den Umgang mit aggressiven Kunden schulen, nicht zuletzt, um Gefahrensituationen rechtzeitig zu erkennen und sich selbst besser schützen zu können“, sagt Verwaltungsdirektorin Dolores Burkert. Konzipiert wurde das Training vom Personalmanagement des Rathauses in Zusammenarbeit mit dem Polizeisportverein Neuss. Unter Anleitung von erfahrenen Spezialisten erlernen die Teilnehmer zunächst Grundlagen der drei Bereiche „Vorbeugen, Behaupten, Verteidigen“ und üben im ersten Modul deeskalierende Maßnahmen ein. Einfache Abwehrtechniken werden im zweiten Modul vermittelt. Im dritten Teil erfolgt die Anwendung des Gelernten im eigenen Büro. „Die Gefahrensituation wird so realistisch wie möglich dargestellt, so ist eine nachhaltige Sensibilisierung sichergestellt“, so Günther Ilsen vom Polizeisportverein. Die Schulung wurde bei ihrer Erstauflage für Teilbereiche des Sozial- und Jugendamtes durchgeführt. Angesichts des großen Anklangs bei den Beschäftigten soll der Kurs kurzfristig allen interessierten Mitarbeitern der publikumsintensiven Bereiche – später auch für die restlichen Verwaltungseinrichtungen offeriert werden.
Mit diesem Deeskalations- und Selbstverteidigungskurs liegt das  erste Ergebnis der Erarbeitung eines umfassenden Gesamtkonzeptes „Notfallmanagement“ für die Stadtverwaltung Neuss vor. Bürgermeister Herbert Napp  hatte dieses Projekt bereits Anfang Juli des vergangenen Jahres in Gang gesetzt. Dadurch, dass am 26. September 2012 eine Mitarbeiterin des Jobcenters Neuss von einem Besucher erstochen worden war, bekam der Themenkomplex „Gewalttätige Handlungen“ innerhalb des Gesamtkonzeptes „Notfallmanagement“ auf tragische Weise einen ganz besonderen Stellenwert. Aufgrund verschiedener Umstände (teilweise gemeinsame räumliche Unterbringung, persönliche Nähe, vergleichbare Tätigkeiten und Klienten) hat dieser Vorfall bei vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung Neuss erhebliche Betroffenheit erzeugt und zahlreiche Fragen aufgeworfen. Mit Verantwortlichen aus den besonders gefährdeten Bereichen wurde deshalb eine Liste der wichtigsten Unterstützungsmaßnahmen erarbeitet und abgestimmt. Klar auf dem ersten Platz  dieser Liste: „Deeskalations- und Selbstverteidigungskurs“.
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