05.03.2015 - Lukaskrankenhaus

Zehn Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit mit der SHG Prostatakrebs

Es ist eine Zusammenarbeit der besonderen Art, die sich zwischen Klinik und Patienten entwickelt hat: Seit zehn Jahren besteht ein enger Zusammenhalt mit regem Austausch zwischen Prof. Dr. Thomas Otto, Chefarzt der Urologischen Klinik des Lukaskrankenhauses, und der Selbsthilfegruppe (SHG) Prostata des Rhein-Kreises Neuss. Der Wechsel an der Spitze der SHG ist für Prof. Otto Anlass, die Zusammenarbeit zu würdigen und ihren Nutzen herauszustellen.
„Männergesundheit“ ist das Thema; ein Begriff, der sich im Laufe der Jahre etabliert hat und gut- wie bösartige Erkrankungen der Prostata mit Folgen wie Inkontinenz und Impotenz umfasst. Zunehmend tabulos wird über die Männergesundheit gesprochen: Aufklärungskampagnen tragen Früchte. Ab 50 und dann mit zunehmenden Alter sei fast jeder Mann mit Erkrankungen der Prostata befasst, sagt Prof. Otto und spricht deshalb von „chronischen Ausmaßen“.
Bei Männern ist der Prostatakrebs die am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung, die Zahlen steigen weiter an – nicht zuletzt wegen der steigenden Lebenserwartung und der zunehmenden Früherkennung. Gleichzeitig ist das Sterberisiko gefallen. Etwa 700 Eingriffe nimmt Prof. Otto mit seinem Team im Lukaskrankenhaus jährlich vor. „Es geht immer darum, mit dem Patienten gemeinsam abzuwägen: Was ist für ihn der geeignete Eingriff? Eine Übertherapie wollen wir dabei immer vermeiden“, sagt der renommierte Urologe.
Die Patienten mit einzubeziehen ist für ihn Grundlage seiner Arbeit. So war er denn auch vor zehn Jahren an der Gründung der Neusser Selbsthilfegruppe Prostata aktiv beteiligt. Neben der „vorzüglichen Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten“ ist der intensive Austausch mit der  Gruppe für ihn ein Markenzeichen der Urologie in Neuss. Zwei- bis dreimal jährlich lädt er zu einer Veranstaltung „Prostatakrebs – was gibt es Neues?“ ein, trägt vor und steht mit seinem Kollegen Dr. Klaus Bornemeyer Rede und Antwort. Es geht um Früherkennung, neueste Entwicklungen in der  Therapie und ebenso um die Nachsorge. Einen „sehr sinnvollen Austausch“ nennt Prof. Otto diese Begegnung mit Patienten und Angehörigen, die durchweg sehr gut informiert seien. „Vor zehn Jahren haben wir die Besucher noch zu Fragen animiert, heute müssen wir nach drei Stunden abbrechen“, sagt der Urologe. Seine Bewertung zur Zusammenarbeit von Selbsthilfegruppe, Klinik und niedergelassenen Ärzten: „Was wir hier in Neuss leisten, ist enorm. Besser geht es nicht.“
Am Mittwochabend kamen 150 Besucher zur Info-Veranstaltung ins Lukaskrankenhaus.
Den scheidenden Sprecher der SHG, Gerold Kalms, ehrte Prof. Otto unter großem Beifall mit einer Urkunde. An der Spitze der Selbsthilfegruppe steht nun Rüdiger Lill. Er will sich für eine noch stärkere Vernetzung einsetzen und dankte schließlich Prof. Otto: „Ohne ihn wäre ich nicht  hier.“