15.05.2015 - Clemens Sels Museum Neuss

Wiedereröffnung nach Sanierung

Alles neu macht der Mai: Das Clemens Sels Museum Neuss öffnet nach über 18 Monaten Sanierung für rund zwei Millionen Euro durch das Gebäudemanagement Neuss am Sonntag, 17. Mai 2015, 11.30 Uhr, wieder seine Türen und wartet mit einer Vielzahl an Neuerungen auf. Wer sich bereits im Vorfeld informieren wollte, hat die ersten Verän­derungen vielleicht schon im Internet entdeckt. Auf seiner neuen Homepage präsentiert sich das Museum mit seinem neuen Logo. Die völlig neugestaltete Website www.clemens-sels-museum-neuss.de bietet den Besucherinnen und Besuchern einen noch besseren Zugriff auf Informationen, Aus­stellungs- und Programmangebote sowie Sammlungshighlights.

Beim ersten Besuch nach der Sanierung wird das Museum seine Gäste mit einem neuen Eingangsbereich willkommen heißen. An der großzügigen Informationstheke erhalten die Besucherinnen und Besucher nicht nur ihre Eintrittskarten, sondern auch alle weiteren Informationen zu Ausstellungen und Veranstaltungen. Darüber hinaus steigert die besucher­freundliche Cafeteria in neuem Design die Aufenthaltsqualität im Museum. Zusätzlich darf auch in dem neu gestalteten Shop mit erweitertem Sortiment nach Literatur und Geschenken gestöbert werden.

Von einem neuen Audioguide für Erwachsene auf Deutsch und Englisch und dem Kinderaudioguide von Kindern für Kinder können sich die Besucherinnen und Besucher ab sofort auf ihrer Reise durch das Museum begleiten lassen.  Nach einer persönlichen Begrüßung durch Museumsdirektorin Dr. Uta Husmeier-Schirlitz führt der Audioguide anhand von 37 aus­gewählten Exponaten der Kunst- und Kulturgeschichte auf einen Rundgang durch das gesamte Haus. Die Texte, gesprochen von Till Hagen und Regina Lemnitz, vielen bekannt als Synchronstimmen von Kevin Spacey und Whoopi Goldberg, bieten interessante und kurzweilige Informationen zu den Meisterwerken der Sammlung.

Nicht weniger professionell erfolgte die Konzeption und Umset­zung des „Gehör-Gangs“ für Kinder durch das Museum. Als ein medienpädagogisches Kooperationsprojekt zwischen dem Schulamt des Rhein-Kreises Neuss und dem Clemens Sels Museum Neuss wurde er im Kreismedienzentrum in Zusam­menarbeit mit mehr als zehn Neusser Schulen unter der Leitung der Kompetenzteam-Moderatoren Dominik Kaulen und Bettina Schneidewin produziert. Die beiden Protagonisten Clementine und Paul sind sehr neugierig. Sie schauen sich im Museum genau um und gehen ganz nah an die Bilder heran. Plötzlich ist da ein Wispern und Flüstern zu hören, die Stimmen werden immer lauter – aus dem Obertor dröhnt sogar wildes Kampf­getümmel! Nacheinander werden Bilder und Gegenstände lebendig und erzählen ihre Geschichten. Und die sind in der Tat spannend, lustig, traurig, nachdenklich und manchmal auch aufregend. So laden die kurzen Hörspiele alle Kinder ein, Bilder und Exponate durch einen ganz besonderen „Gehör-Gang“ zu entdecken.

Und zu entdecken gibt es viel Neues, aber auch Altbekanntes in einer völlig neuen Präsentation. Nach der Sanierung präsen­tiert das Haus alle Sammlungsbereiche in einer völlig neuen Konzeption, die dem Besucher die intensivere Wahrnehmung der Objekte ermöglicht. Die farbige Gestaltung der Räume sowie kurze Einführungstexte auf Deutsch und Englisch verbessern die Orientierung innerhalb des Museums und begleiten den Besucher bei seiner Entdeckung der Werke. Es ist schon eine kleine Sensation, dass zur Wiedereröffnung alle vier Werke von Gustave Moreau, dem „Vater des Symbo­lismus“, im Original präsentiert werden können.

Dies ist gelungen, da mit Hilfe des Museumsvereins drei Klima­vitrinen angeschafft werden konnten, von denen nun zwei Moreaus besonders schützenswerte Aquarelle „Der Abend“ und „Die Sphinx“ aufnehmen. Die dritte zeigt ebenfalls ein Spitzen­werk der Sammlung, nämlich „Kandern IV“ von August Macke. Darüber hinaus werden alle drei Hinterglasbilder des Rheini­schen Expressionisten Heinrich Campendonk frisch restauriert präsentiert. Gleiches gilt für zwei großformatige Entwurfs-zeichnungen von Johan Thorn Prikker, die erstmals zusammen mit seinen von ihm designten Stoffen gezeigt werden.

Ganz neu Eingang gefunden in die Ausstellung hat die Kunst der Naiven, die in Form von repräsentativen Stücken auf dem Gebiet der Malerei und Bildhauerei gezeigt wird. Auch der Kultur historische Bereich mit dem Schwerpunkt der Präsen­tation des römischen Neuss hat durch großformatige Fotos und neue Vitrinen, die dank der Unterstützung der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Neuss angeschafft werden konnten, enorm an Atmosphäre gewonnen.

Neben der eigenen Sammlung zeigt das Clemens Sels Museum Neuss zur Wiedereröffnung zwei Sonder­ausstellungen: „re:set – abstract painting in a digital world“, umfasst zwölf Positionen ungegenständlicher Malerei aus Deutschland, Belgien, Dänemark und den Niederlanden. Die zahlreichen Werke zeigen, wie vielfältig die aktuellen Künstler auf die Herausforderungen von Digitalisierung und Virtuali­sierung reagieren. Das Digitale dringt weltweit immer weiter in den Alltag ein und überflutet uns mit Massen von computer­generierten Bildern. Nie zuvor waren Bilder wichtiger. Und nie zuvor waren sie leichter herzustellen, zu bearbeiten und zu manipulieren.

Barbara Breitenfelder  stellt im Rahmen der großangelegten dezentralen Ausstellungsinitiative „25/25/25“ der Kunststiftung NRW im Clemens Sels Museum Neuss aus. Im Hinblick auf das einmalige Sammlungsprofil des Hauses mit bedeutenden Bild­werken des Symbolismus, des Surrealismus und der Farb­malerei wurde die Berliner Künstlerin ausgewählt, ein Projekt für Neuss zu realisieren. Dieses umfasst sensible Collagen und eine raumgreifende Installation, die als Geschenk der Kunst­stiftung NRW entstanden sind. In ihren Arbeiten lässt Barbara Breitenfellner museumseigene Exponate zu assoziativen Bestandteilen werden.

Alls dies und noch viel mehr ist bei der Wiedereröffnung zu erleben. Passenderweise ist der Tag der Wiedereröffnung gleichzeitig der Internationale Museumstag. Das sind gleich zwei gute Gründe, warum der Eintritt an diesem Tag für alle Besucherinnen und Besucher frei ist.